Bremssattel lackieren – Nützliche Hinweise die Sie beachten sollten!

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Bremssattel © NONGASIMO/ Shutterstock

Ein lackierter Bremssattel ist ein entscheidendes Detail für den harmonischen Gesamteindruck eines Autos. Lesen Sie in diesem Text, was es für das optische Gestalten eines Bremssattels an Möglichkeiten gibt und worauf Sie achten müssen.

Wozu den Bremssattel lackieren?

Der Bremssattel ist an sich ein recht verstecktes Bauteil. Er umschießt die Bremsscheibe an einem bestimmten Punkt und beherbergt die Bremsbeläge und die Bremsdruckzylinder. Durch seine exponierte Lage am Rad ist er stark den Umweltbedingungen ausgesetzt. Dazu gehören:

– Schnelle Temperaturwechsel zwischen heiß und kalt

– Steinschlag

– Salz

– Abrieb von den Bremsbelägen und der Bremsscheibe.

Durch diese Einflüsse sieht ein serienmäßig verbauter und nicht lackierter Bremssattel bei gebrauchten Autos schnell recht ramponiert aus. Da er aber ein Bauteil aus Gusseisen ist, brauchen Sie sich vom optischen Eindruck nicht täuschen zu lassen: Auch wenn er rostig oder stark verschmutzt ist sagt das nichts über seine Gebrauchstauglichkeit aus.

Wenn der Bremssattel hinter geschlossenen Stahlfelgen oder eine vollflächigen Radkappe sitzt, können Sie sich die Bremssattel lackieren kosten. Anders sieht es aber bei Autos aus, die optisch stark aufgewertet werden.

 

Wer sein Auto optisch tunen möchte, der legt es meistens auf Akzente an, die Sportlichkeit und Dynamik des Fahrzeugs betonen sollen. Filigrane Felgen aus Aluminium mit Niederquerschnittsreifen sind hierzu häufig verwendete Mittel. Tatsächlich erzielt der Anblick auf eine gelochte Bremsscheibe genau diese Wirkung. Bremsscheiben sind von sich aus immer blitzeblank, da sie bei jedem Bremsvorgang leicht abgeschliffen werden. Der Bremssattel ist bei dieser Konfiguration ebenso sichtbar. Ein schmutziger, angerosteter und in Werksfarbe Schwarz gehaltener Sattel würde hier den optischen Gesamteindruck deutlich stören. Darum gehört das Bremssättel lackieren für ein optisches Tuning einfach dazu.

Bremssattel reinigen © trinityfoto /Shutterstock

Hersteller raten ab

Brembo, einer der bekanntesten Hersteller von Sportbremsen, rät dringend davon ab, die Bremssättel zu lackieren. Als Hersteller hat er dafür gute Gründe. Dazu zählen:

– Produktsicherheit

– Fälschungssicherheit

– Effizienz des Bremssattels

– Herkunftsnachweis

 

Bei einem Brembo-Sattel ist ein Bremssattel lackieren hingegen auch in der Regel überhaupt nicht notwendig. Sie werden bereits ab Werk mit einer hitzebeständigen Farbschicht ausgeliefert, die sich leicht reinigen lässt. Im Falle der bereits lackierten Nachrüst-Bremsen von Spitzenherstellern teilen wir daher durchaus die Kritik am Überlackieren. Sie können allzu leicht damit auf ein gefälschtes, gestohlenes oder schlecht aufbereitetes Produkt herein fallen. Bei den Serien-Bremssätteln spricht hingegen nichts gegen eine dezente optische Aufwertung – solange man es richtig macht.

 

Ausbauen oder nicht?

Die meisten Do-it-Yourself Anleitungen rund um das Bremssattel selber lackieren beschreiben den Vorgang im eingebauten Zustand der Bremssättel. Wir sagen: Es kommt darauf an, was Sie erreichen wollen. Wenn Ihnen ein flüchtiger Eindruck vom lackierten Bremssattel ausreicht, dann spricht nichts gegen die schnelle Methode. Wenn Sie aber auf die Details achten und einen hohen Qualitätsanspruch haben, dann wird das mit den eingebauten Bremssätteln nicht funktionieren. Einen eingebauten Bremssattel kann man einfach nicht so gründlich reinigen und vor allem glätten, wie es mit einem ausgebauten Sattel möglich ist. Wenn der alte Sattel schon voller Rostnarben ist dann wird ein Überlackieren an der groben Struktur nichts ändern. Beim näheren Hinsehen sieht es dann eben eher gebastelt als ordentlich gemacht aus. Dennoch wollen wir hier beide Methoden beschreiben.

 

Immer mit Bremssattellack lackieren!

Gleichgültig, ob Sie den Bremssattel im eingebauten oder ausgebauten Zustand lackieren wollen, der richtige Lack ist das A und O bei dieser Maßnahme. Nur Bremssattellack hat die technischen Eigenschaften, die an dieser Stelle erforderlich sind: Hitzebeständigkeit, Dehnfähigkeit, Widerstandskraft gegen Steinschlag, Abrieb und Salz – Autolack oder Heizkörperfarbe bringen diese Eigenschaften nicht mit. Um es deutlich zu sagen: Sie gefährden Ihre Fahrsicherheit, wenn Sie für das Bremssattel lackieren nicht den zugelassenen Bremssattellack verwenden. Glücklicherweise ist Bremssattellack alles andere als teuer und Sie brauchen auch nicht viel davon.

 

Die einfache Variante: Eingebauter Bremssattel lackieren

Gleichgültig, ob Sie den im eingebauten oder ausgebauten Zustand den Bremssattel lackieren wollen, es beginnt immer mit dem richtigen Bremssattellack. Die von Foliatec, Paintsystems oder raid angebotenen Sets bestehen aus

– Bremsenreiniger

– Drahtbürste

– 2K-Lack (Farbe + Härter)

– Pinsel

– Handschuhe

Hierzu gilt es folgendes zu sagen: Im eingebauten Zustand ist zum Bremssattel lackieren nur die Pinselmethode empfohlen. Sie sparen sich damit nicht nur die mühsame Abkleberei. Es ist zudem wesentlich sparsamer und sicherer. An Bremsen sollte nichts, einschließlich der Farbe, an Stellen gelangen, wo sie nicht hingehört. Mit einer Sprühdose haben Sie sich schnell den ABS-Sensor verklebt, die Bremszylinder verklemmt oder die Bremsbeläge unwirksam gemacht. Das vermeiden sie, in dem Sie zum Bremssattel lackieren nur den Pinsel verwenden.

1. Schritt: Auto aufbocken

Bremssattel © NONGASIMO / Shutterstock

Auch wenn Sie für das Bremssattel lackieren sich nicht unter das Auto legen müssen, bocken Sie es immer korrekt und sicher auf. Der Wagenheber reicht dazu nicht aus. Verwenden Sie bitte die professionellen KFZ-Aufstellböcke. Diese gibt es schon für 25 Euro das Paar.

Achten Sie beim Aufbocken auch stets darauf, dass Sie sowohl für das Anheben wie auch das Abstellen die richtigen Punkte an der Karosserie treffen. Ein falsch angesetzter Wagenheber oder ein falsch platzierter Bock kann Ihnen im schlimmsten Fall den ganzen Rahmen verziehen!

Lockern Sie vor dem Aufbocken die Radmuttern. Damit sparen Sie sich viel Arbeit später.

2. Schritt : Rad demontieren

Da Sie die Radmuttern vor dem Aufbocken schon gelockert haben, geht die Demontage nun viel einfacher. Legen Sie das Rad an einen sicheren Ort, so dass es nicht wegrollen kann.

3. Schritt: Bremssattel Reinigen

Reinigen Sie die gesamte Bremse zunächst, indem Sie alles kräftigt mit Bremsenreiniger durchspülen. Danach bürsten Sie den Bremssattel mit der Drahtbürste und dem Bremsenreiniger ab, bis kein  Rost oder Farbreste mehr vorhanden sind. Nehmen Sie sich für das Bremssattel Reinigen viel Zeit und gehen Sie so gründlich wie möglich vor. Verwenden Sie aber dazu keine Maschinen, sondern arbeiten Sie gefühlvoll mit der Handbürste.

4. Schritt: Abkleben

Je nachdem, wie ruhig ihre Hand ist, können Sie sich das Abkleben vielleicht sogar sparen. Sicherheitshalber kleben Sie nur oberhalb und unterhalb des Bremssattels die Bremsscheibe mit zwei Streifen Kreppband ab. So kann nichts passieren.

5. Schritt: Bremssattel lackieren

Nun geht das Bremssättel lackieren los. Arbeiten Sie von oben nach unten mit kleinen Strichen und wenig Farbe. Versuchen Sie, einen „Kreuzgang“. So erreichen Sie beim Bremssattel lackieren die beste Farbdeckung. Entfernen Sie Läufer sofort und verschließen Sie jedes Loch. Achten Sie aber beim Bremssättel lackieren darauf, dass kein Bremssattellack auf die Bremsscheibe, die Bremsbeläge oder die Manschetten gerät. Keinesfalls dürfen Sie den Bremsklotz lackieren!

6. Schritt: Trocknen lassen

Nach dem Bremssättel lackieren kommt das Trocknen. Halten Sie sich an die Vorschrift, die auf dem Bremssattellack-Set steht.

Falls Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, tragen Sie einfach noch eine Schicht Bremssattellack auf.

Lackieren im ausgebauten Zustand

Während das Bremssattel selber lackieren im eingebauten Zustand recht einfach ist, brauchen Sie für diese Arbeit einiges an Know-How, wenn Sie die ausgebauten Bremssättel lackieren möchten. Der Bremssattel ist ein Teil der Bremszange und ist mechanisch wie hydraulisch mit dem Auto verbunden. Um die Bremszange auszubauen, muss sie von der Bremsleitung gelöst werden. Das gibt Ihnen aber auch eine gute Gelegenheit, sich von der Leichtgängigkeit der Bremszylinder und der Qualität der Bremsflüssigkeit zu überzeugen.

Bremssattel © BACHTUB DMITRII / Shutterstock

Auch nun beginnt die Arbeit zunächst mit dem Bremssattel reinigen. Im ausgebauten Zustand können Sie nun wesentlich gründlicher vorgehen. Das alleine wird sich schon auf das Ergebnis auswirken. Viel Wichtiger ist jedoch, dass Sie nun die Gelegenheit haben, den Bremssattel ordentlich zu glätten. Verwenden Sie dafür ausschließlich Schmirgelpapier und arbeiten Sie per Hand. Sie vermeiden damit, zuviel Material abzutragen und erhalten stets ein schönes, gleichmäßiges Ergebnis. Keinesfalls dürfen Sie für das Bremssattel lackieren zuvor Spachtelmasse verwenden! Dies kann die Verkehrssicherheit wieder gefährden. Vertrauen Sie nur dem Schleifpapier, um eine schöne Grundlage für das Bremssattel lackieren zu bilden.

Nach dem Schleifen folgt wieder ein gründliches Bremssattel reinigen. Verwenden Sie hierfür wieder Bremsenreiniger und spülen Sie den Schleifstaub vollständig ab. Nach dem Trocknen des Bremsenreinigers sollten Sie aber zügig mit dem Bremssattel lackieren beginnen. So verhindern Sie, dass sich wieder Flugrost ansetzt. Danach können Sie wie gehabt die Bremssättel lackieren. Beim Einbau denken Sie aber daran, dass Sie die Bremse entlüften müssen!

Bremssattel selber lackieren – viel Geld sparen

Die Bremssattel lackieren Kosten sollten Sie s nicht unterschätzen. Je nach Werkstatt können dafür einige hundert Euro fällig werden. Mit dem Bremssattel selber lackieren sparen Sie so viel Geld, denn die Sets kosten selten über 25 Euro.