Getriebeschaden: Anzeichen, Reparatur & Kosten

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Getriebeschaden
© GettyImages / da-kuk

Getriebeschaden – egal, ob beim Automatik- oder Handschaltgetriebe – kosten in der Regel viel Geld. Kein Wunder, denn das Getriebe ist ein sehr komplexes Autoteil. Schon die kleinste Fehlfunktion kann mit der Zeit zu einer saftigen Reparatur-Rechnung führen. Ist ein Getriebe defekt, machen sich Symptome bemerkbar. Wer diese erkennt, der kann frühzeitig größere Getriebeschäden vermeiden.

In diesem Blogbeitrag gehen wir kurz auf die Aufgabe des Getriebes ein. Dann befassen wir uns ausführlich mit den Anzeichen eines defekten Getriebes. Und wir machen uns ein Bild von den Kosten für Getriebeschäden bei Automatik- und Schaltgetrieben.

Welche Aufgabe hat das Getriebe?

Ganz grob beschrieben: Die Aufgabe dieses Autoteils ist es, die Kraft des Motors auf die Räder zu übertragen. Genau genommen überträgt das Getriebe das Drehmoment des Motors auf den Rad- oder Achsantrieb. Das hört sich einfach an, erfordert bei heutigen Autos aber einiges an Technik. Motoren arbeiten in einem eingeschränkten Drehzahlbereich. Würde diese Umdrehung direkt auf die Räder geleitet, dann wäre das Auto nicht fahrbar. Das Getriebe formt diese Umdrehung zu einer Raddrehzahl um. Nur so ist ein normaler Betrieb des Fahrzeugs möglich.

Im Zusammenspiel mit der Kupplung lässt sich das Auto bequem anfahren, schalten und rückwärts bewegen.

In modernen Fahrzeugen werden hauptsächlich manuelle Handschaltgetriebe und Automatikgetriebe verwendet. Bei den automatischen Getrieben gibt es wiederum verschiedene Bauformen.

Getriebeschaden: Was sind die Ursachen?

Es gibt unterschiedliche Gründe für ein kaputtes Getriebe. Der häufigste lässt sich am einfachsten vermeiden: altes oder zu wenig Getriebeöl. Die Hersteller empfehlen alle 100.000 km einen Getriebeöl-Wechsel. Im Zweifel lassen Sie den Ölstand in der Kfz-Werkstatt oder im Autohaus Ihres Vertrauens kontrollieren. Weitere Ursachen für ein defektes Getriebe sind altersbedingter Verschleiß, Fehler im Material oder thermische Überlastung.

Getriebe defekt – Symptome

Ein Getriebeschaden bei Automatik- und Schaltgetrieben macht sich durch unterschiedliche Anzeichen bemerkbar:

Sie spüren ungewöhnliche Vibrationen während der Fahrt.
Das Getriebe gibt während der Fahrt und/oder im Leerlauf schleifende und klackernde Geräusche von sich.
Das Getriebeöl läuft aus. Hier müssen Sie schnell handeln. Ohne die notwendige Schmierung kommt es unweigerlich zu einem Getriebeschaden.
Das Getriebeöl ist dunkel, ist mit Metall-Abrieb durchsetzt und/oder riecht verbrannt.

Zudem weist ein Getriebeschaden beim Automatik-Getriebe zusätzliche Symptome auf:

Die Schaltvorgänge dauern ungewöhnlich lange und sind unrund.
Das Auto lässt sich nur im Notlauf oder gewissen Fahrstufen bewegen.
Das Motordrehmoment wird schlecht, unvollständig oder gar nicht übertragen. Dies macht sich durch eine hohe Motordrehzahl sowie keinen oder wenig Vortrieb bemerkbar.
Der Bordcomputer weist auf einen Getriebedefekt hin.

Wenn bei einem Auto mit Handschaltung das Getriebe defekt ist, stellen sich folgende Symptome ein:

Sie hören Getriebeschäden-Geräusche wie ein Ratschen und/oder lautes Schleifen, wenn Sie einen Gang einlegen.
Eingelegte Gänge springen wieder raus.
Das Auto lässt sich schwer schalten.

Achtung: Kupplungsschäden und Getriebeschäden haben mitunter die gleichen Anzeichen. In jedem Fall ist es wichtig, dass Sie bei Verdacht auf einen Getriebeschaden schnellstmöglich in eine Werkstatt fahren.

Getriebeschäden reparieren oder neues Getriebe einbauen?

Die Entscheidung steht und fällt mit dem entstandenen Getriebeschaden. Grundsätzlich gibt es drei Herangehensweisen, um ein Auto mit defektem Getriebe wieder in Gang zu bringen.

1. Wenn der Getriebeschaden eines Automatik- oder Schaltgetriebes zu groß ist, dann wird das komplette Getriebe mit einem neuen ersetzt.
2. Sie tauschen das kaputte Getriebe gegen ein Gebrauchtteil aus. Das ist deutlich günstiger. Gehen Sie diesen Schritt aber nur, wenn die Baureihe nicht für Probleme mit dem Getriebe bekannt ist. Sonst haben Sie es schon bald mit dem nächsten Getriebeschaden zu tun.
3. Sie lassen das defekte Getriebe komplett überholen und instand setzen. Spezialfirmen zerlegen das gesamte Getriebe und tauschen nur die defekten Einzelteile aus. Dieser Vorgang ist günstiger, als ein neues Getriebe zu kaufen, dauert dafür aber lange.

Getriebeschaden Automatik – die Kosten

Das Wörtchen „günstig“ suchen Sie im Zusammenhang mit Getriebeschäden leider vergebens. Dabei ist die Reparatur an einem Handschaltgetriebe zwar nicht so kostenintensiv wie bei einem Automatik-Getriebe, viel Geld kostet die Instandsetzung eines Getriebeschadens dennoch.

Für ein neues Automatik-Getriebe oder ein automatisches Schaltgetriebe betragen allein die Materialkosten circa 3.000 bis 10.000 Euro. Neue Handschaltgetriebe sind etwas günstiger, liegen aber auch im dreistelligen Bereich. Damit ist es aber nicht getan. Der Arbeitsaufwand, um ein Getriebe auszutauschen, ist gewaltig. Hier sind rund fünf bis acht Stunden Arbeitszeit erforderlich.

Wenn Sie sich für den Austausch des defekten Getriebes mit einem Gebrauchtteil entscheiden, reduziert sich der Rechnungsbetrag gehörig. Das gilt auch für die Reparatur des beschädigten Getriebes. Dennoch liegen Sie auch hier ein gutes Stück über der 1.000-Euro-Marke.

Wichtig: Die Vollkasko kommt in der Regel nur für Motorschäden auf, die durch einen Unfall entstanden sind. Betriebliche Getriebeschäden sind normalerweise nicht von der Versicherung gedeckt.

Bei einer Instandsetzung des Getriebes können Sie zusätzlich Geld sparen: Bestellen Sie nach Absprache mit der Spezialwerkstatt alle nötigen Ersatzteile für defekte Getriebe zu günstigen Preisen auf Motointegrator. Wir liefern Ihnen die Autoteile bereits nach 1 bis 3 Werktagen.