Rückfahrkamera nachrüsten – Das sollten Sie wissen

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Rückfahrkamera
© GettyImages / RYosha

Wenn Sie eine Rückfahrkamera einfach nachrüsten, erhöhen Sie die Sicherheit und vereinfachen das Rangieren beim Einparken. Insbesondere drahtlose Rückfahrkameras können schnell und günstig eingebaut werden.

 

Was bringt eine Rückfahrkamera?

Vielleicht haben Sie selbst schon bemerkt, was die Zahlen längst belegen: In Deutschland sind Jahr für Jahr mehr Autos unterwegs. Der Diskussion um die Verkehrswende zum Trotz setzen die meisten Bundesbürger auf das eigene Fahrzeug – welches auch immer unübersichtlicher und größer wird. Das Einparken in vollen Innenstädten ist kein Vergnügen, ein Parkrempler manchmal kaum zu verhindern. Eine Rückfahrkamera schafft an dieser Stelle Abhilfe: Sobald Sie den Rückwärtsgang einlegen, können Sie das Geschehen hinter dem Fahrzeug beobachten. Auf diese Weise wird es deutlich einfacher, auch in enge Parklücken einzuparken. Zusätzlich eingeblendete Hilfslinien vereinfachen es Ihnen, den Abstand zum nächsten Hindernis abzuschätzen. Natürlich erhöht man auch die Sicherheit, weil Sie plötzlich auftauchende Fußgänger oder gar spielende Kinder sofort bemerken. Bei vielen Fahrzeugen ist eine solche Rückfahrkamera bereits ab Werk verbaut. Wenn das bei Ihrem Pkw nicht der Fall ist, sollten Sie womöglich eine Rückfahrkamera nachrüsten.

 

Welche Auflösung für die Rückfahrkameras ist sinnvoll?

Wenn Sie eine Rückfahrkamera einbauen lassen wollen, sollten Sie sich natürlich auch im Vorfeld über die Qualität des Modells informieren. Ein wichtiges Kriterium beim Einparkkamera nachrüsten ist die Auflösung von der Kamera selbst und natürlich auch dem Monitor. Günstige Geräte verfügen über eine Auflösung von 1280 x 720 Pixel, hochwertigere Kameras erlauben sogar 1920 x 1080 Pixel. Je höher die Auflösung ausfällt, desto schärfer wird das Bild und desto mehr Details sind sichtbar. Insbesondere bei einem großen Bildschirm mit 7 Zoll oder mehr Bilddiagonale werden diese Unterschiede deutlich erkennbar. Allerdings: Auch Kameras mit einer niedrigeren Auflösung erfüllen letztlich ihren Zweck.

 

Was kostet der nachträgliche Einbau einer Rückfahrkamera?

Wenn Sie sich für das Rückfahrkamera Nachrüsten entscheiden, müssen Sie etwa 100 EUR für das Gerät selbst kalkulieren, hinzu kommen noch etwa 150-300 EUR für den Einbau. Das Rückfahrkamera Nachrüsten können Sie allerdings unter Umständen auch selbst vornehmen. Beachten Sie beim Kauf, dass es unterschiedliche Modelle gibt: Bei einer Rückfahrkamera kabellos kann darauf verzichtet werden, eine Kabelverbindung durch das gesamte Fahrzeug zu ziehen. Hierbei wird einfach eine Funkverbindung zwischen Monitor und Kamera aufgebaut, was den Einbau deutlich vereinfacht. Aus diesem Grund ergibt sich auch eine relativ große Preisspanne für das Nachrüsten.

Rückfahrkamera
© GettyImages / Supersmario

Wie lange dauert der Einbau einer Rückfahrkamera?

Grundsätzlich ist der zeitliche Aufwand nur schwierig abzuschätzen, weil das verwendete System, das Fahrzeug sowie die eigene Erfahrung eine wichtige Rolle spielen. Sie sollten aber etwa 2-4 Stunden für den Einbau kalkulieren.

 

Kann ich eine Rückfahrkamera selbst nachrüsten?

Diese Frage hängt natürlich von Ihrem technischen Geschick und der Werkzeugausstattung ab. Für versierte Hobby-Handwerker ist eine Nachrüstung prinzipiell schon möglich. Insbesondere bei einer kabellosen Rückfahrkamera fällt der Gesamtaufwand überschaubar aus, weil Sie keine Kabel durch das gesamte Auto ziehen müssen. Dies ist normalerweise sehr aufwendig, weil man Teile der Innenverkleidung demontieren muss. Bei einer kabellosen Rückfahrkamera beschränkt sich die Montagearbeit im wesentlichen auf die Installation der Kamera und des Monitors. Womöglich ist Ihr Auto schon für eine Rückfahrkamera vorbereitet und es steht ein werksseitig installierter Monitor, beispielsweise für ein Navigationssystem, zur Verfügung. Hier können Sie auch eine Rückfahrkamera einzeln kaufen und an das bestehende System anschließen. Im Vorfeld sollten Sie sich allerdings genau darüber informieren, welche Kamera hierfür kompatibel ist. Insbesondere die Anschlussmöglichkeiten und auch die maximale Auflösung sollte man hier beachten. Das Rückfahrkamera Nachrüsten mit einem Originalgerät ist prinzipiell auch möglich, allerdings deutlich teurer.

 

Sind Rückfahrkameras erlaubt?

Ja, bei dieser Art von Rückfahrkameras brauchen Sie keine rechtlichen Bedenken zu haben. Problematisch können sogenannte Dashcams sein, die den vorausfahrenden Verkehr aufzeichnen. Bei einer Rückfahrkamera kommt es üblicherweise aber nicht zu einer Speicherung der Aufnahmen. Es gibt allerdings auch Modelle, die die Funktionalität einer Rückfahrkamera mit denen einer Dashcam kombinieren und beispielsweise bei Erschütterungen eine Aufnahme starten. Hier könnte es in der Tat rechtliche Unklarheiten geben.

 

Wie sinnvoll ist eine Rückfahrkamera?

Prinzipiell ist das Rückfallkamera Nachrüsten eine gute Idee, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, das Einparken zu vereinfachen und letztlich auch kleinere Parklücken für Sie nutzbar zu machen. Wie sinnvoll das Nachrüsten einer Rückfahrkamera in Ihrem konkreten Fall ist, hängt sicherlich von verschiedenen Faktoren ab: Wie übersichtlich ist Ihr Fahrzeug nach hinten? Bei vielen Modellen sorgen breite C-Säulen und kleine Heckscheiben für eine schlechte Übersicht. Natürlich spielt auch die Größe des Fahrzeugs eine Rolle und die Frage, ob Sie häufig gezwungen sind, in enge Parklücken einzuparken – beispielsweise, weil Sie keinen festen Stellplatz besitzen. Diese Fragen können Sie letztlich nur selbst beantworten.

 

Wie funktioniert eine Rückfahrkamera?

Bei einer Rückfahrkamera wird eine kleine Kamera, die einer Webcam nicht unähnlich ist, am Heck des Fahrzeugs angebracht – beispielsweise über dem Nummernschild. Über eine Verbindung zu einem auf dem Armaturenbrett angebrachten kleinen Monitor wird das Bild für den Fahrer oder die Fahrerin übertragen. Die Rückfahrkamera aktiviert man automatisch, wenn Sie den Rückwärtsgang einlegen. Technisch ist es möglich, weil die Kamera eine Verbindung zum Rückfahrscheinwerfer besitzt. Sobald dieser mit Strom versorgt wird, aktiviert sich auch die Kamera. Weder müssen Sie selbst dafür sorgen, dass die Rückfahrkamera eingeschaltet wird, noch müssen Sie eine Ablenkung während der Fahrt befürchten.

 

Was sieht man in der Rückfahrkamera?

Allen Rückfahrkameras gemein ist eine Weitewinkel-Linse, die einen großen Betrachtungswinkel abdeckt. Auf diese Weise können Sie den hinteren Bereich des Fahrzeugs mehrere Meter einsehen – auch zu den Seiten hin. Zusätzlich eingeblendete Linien zeigen Ihnen, wie viel Platz Sie noch haben. Diese Hilfslinien lassen sich bei den meisten Nachrüsten Geräten allerdings auch ausblenden. Ein weiterer Vorteil der Rückfahrkameras liegt in der hohen Lichtempfindlichkeit. Auch bei Dämmerung lässt sich in der Regel noch gut abschätzen, was hinter dem Pkw passiert. Besonders hochwertige Geräte verfügen zudem über einen eigenen Nachtmodus.

 

Was bedeuten die farbigen Linien bei der Rückfahrkamera?

Aufgrund der Weitwinkel-Optik erscheinen die Abstände hinter dem Fahrzeug womöglich etwas größer als in der Realität. Durch zusätzlich eingeblendete Hilfslinien werden die Abstände verdeutlicht, die Ihnen noch zu Hindernissen bleiben. Sie können dadurch im Vorfeld abschätzen, ob Sie die Parklücke mit Ihrem Fahrzeug überhaupt nutzen können oder weitersuchen müssen. Wenn Sie sich durch die Linien gestört fühlen, lassen sich diese in der Regel auch im Menü der Kamera deaktivieren.

Rückfahrkamera im Auto
© GettyImages / dcdp

Fazit: Zusätzliche Sicherheit durch Rückfahrkameras

Das Rückfahrkamera Nachrüsten bietet deutliche Vorteile: Im Unterschied zu einfachen Parksensoren können Sie die Umgebung genau einsehen. Außerdem müssen keine Löcher in die Stoßstange gebohrt werden. Hindernisse können sofort erkannt werden, kleinere Parklücken lassen sich nutzen – in den immer voller werdenden Innenstädten ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Zudem gewinnt auch die Sicherheit: Passanten, die sich unbemerkt nähern, werden sofort gesehen. Die Nachrüstung ist insbesondere bei kabellosen Systemen einfach und für versierte Hobbyschraube machbar. Natürlich können Sie das Rückfahrkamera Nachrüsten auch von einer Fachwerkstatt übernehmen lassen. Die Kosten hierfür fallen recht überschaubar aus, weil die Arbeit für Profis schon in 2 Stunden erledigt sein kann und auch sehr hochwertige Geräte schon für weniger als 100 EUR erhältlich sind.