Wie oft sollte der Innenraumfilter gewechselt werden?

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Herbst
© Shutterstock / Kichigin

Wozu dient der Innenraumfilter?

Die Aufgabe des Innenraumfilters lässt sich am Ehesten damit beschreiben dass seine Aufgabe in der Reinigung der Luft vor Schmutzpartikeln und Verunreinigungen ist. Insbesondere in der Stadt hat der Innenraumfilter jede Menge zu tun, da neben erhöhten Feinstaubwerten beispielsweise aus Industriebetrieben und Heizungen auch noch eine leichte Belastung durch den Autoverkehr hinzukommt. Neben Feinstaub aus Dieselfahrzeugen könnten Sie dabei an den Reifenabrieb denken, der ohne den Innenraumfilter direkt in den Innenraum des Fahrzeuges gelangen würde. Dank des Filters saugt die Klimatisierung des Fahrzeuges die Luft an und reinigt diese. Im besten Fall ist die Innenluft „Ihres“ Fahrzeuges deshalb noch besser als außerhalb. Der bisherige Innenraumfilter lässt leider – ähnlich wie ein hochwertiger Pollenfilter beim Staubsauger – schleichend in der Leistung nach. Einfach weil er die Schmutzteilchen aus der Luft aufnimmt und nicht an den Innenraum weitergibt. Deshalb merken Sie vielleicht nicht beim ersten Atemzug, dass die Leistung abnutzungsbedingt abgenommen bzw. „füllstandsbedingt“ zugenommen hat. Deutlich wird dies allerdings im Sommer, wenn das Herunterkühlen des Fahrzeuges trotz perfekt gewartete Klimaanlage länger dauert oder sich im Winter beschlagene Scheiben nur sehr langsam wieder dem transparenten Zustand nähern. Der nicht ausgewechselte Innenraumfilter ist dann nicht nur ein fehlendes Komfortmerkmal, sondern mindert die Verkehrssicherheit. Beim Tauschen des Innenraumfilters sollte auch der Umweltaspekt nicht zu kurz kommen. Mit den klassischen Tipps zum Energieeinsparen bei der KFZ-Klimaanlage und einem kürzlich gewechselten Filter lässt sich der Doppelschlag des Energiesparens einläuten: Öffnen Sie im Sommer vor dem Losfahren kurz die Türen und lassen die gestaute heiße Luft mit der Umgebung austauschen. Steigen Sie erst dann ein und kühlen Sie das Fahrzeug mit der Klimaanlage ab.

Warum muss man ihn wechseln?

Das Volumen eines Pkw-Innenraums ist begrenzt, eine ständige Frischluftzufuhr über die Lüftung daher unverzichtbar. Bei modernen Fahrzeug passiert die hereinströmende Luft einen Innenraum-Filter, der gleich eine Reihe von Aufgaben übernimmt. Eine der Hauptfunktionen lässt sich bereits daraus ableiten, dass auch die Bezeichnung „Pollenfilter“ häufig verwendet wird. Dadurch wird das Reisen nicht nur angenehmer, sondern auch sicherer: Durch Niesen werden die Augen bis zu zwei Sekunden lang geschlossen. Bei einer Landstraßengeschwindigkeit von 100 km/h werden in diesem kurzen Zeitraum 60 m blind zurückgelegt – eine ernst zu nehmende Gefahr für die Sicherheit. Studien haben herausgefunden, dass Allergiker schon aus diesem Grund ein um 30 Prozent erhöhtes Unfallrisiko haben. Auch Nicht-Allergiker freuen sich darüber, dass Staub und Pollen nicht in den Innenraum gelangen, weil Letzterer so weniger häufig gereinigt werden muss. Zudem wird auch schädlicher Ruß, wie er beispielsweise von Dieselfahrzeugen ausgestoßen wird, herausgefiltert. Weiterhin kann der Filter die zum Teil sehr unangenehmen Gerüche der Außenwelt aussperren. Insgesamt leistet der Pollenfilter also wichtige Dienste für den Autofahrer.

99,5 Prozent der Pollen bleiben draußen

Modernere Konstruktionen verwenden Aktivkohle, die eine besonders große innere Oberfläche besitzt und Schmutzpartikel jeglicher Art aufnehmen kann. Selbst Ozon und Stickoxide verfangen sich in dem dunklen Filtermaterial, zumeist werden Aktivkohle und Filterflies miteinander kombiniert. Der Aufbau zeigt allerdings auch: Irgendwann ist die Aufnahmefähigkeit des Filtereinsatzes erschöpft. Wenn die Oberfläche der Aktivkohle zugesetzt ist, kann sie keine weiteren Verunreinigungen mehr aufnehmen. In der Pollen-Hochsaison im Frühjahr enthält ein Milliliter Luft bis zu 3.000 Pollen, die den Filter nach Möglichkeit nicht mehr verlassen sollen. Die „Trefferquote“ eines ordnungsgemäß arbeitenden Innenraumfilters ist hoch; rund 99,5 Prozent der Pollen werden aufgefangen. Ist das Flies zugesetzt, verringert sich zwar die Filterwirkung kaum, dafür aber der Luftdurchsatz. Wenn Sie eine schwache Lüftung bemerken und die Scheiben verstärkt zum Beschlagen neigen, sind dies Indizien für einen verdreckten Filter. Zudem besteht das Risiko der Schimmelbildung: Nicht der Filter selbst, sondern der aufgefangene Schmutz kann in Verbindung mit Feuchtigkeit beginnen zu schimmeln. Ein modriger Gestank könnte darauf hindeuten, dass der Filter keine schlechten Gerüche mehr abhält, sondern produziert. Zudem besteht das Risiko, dass sich überschüssige Schmutzpartikel lösen und in den Innenraum gelangen.

Innenraumfilter
© motointegrator.at / Innenraumfilter MAHLE KNECHT

Wie oft muss man den Innenraumfilter wechseln?

Damit es dazu nicht kommt, sollte man den Innenraumfilter jährlich wechseln. Einige Hersteller schreiben auch einen Austausch alle 15.000 bis 30.000 Kilometer vor, was allerdings eher als Ergänzung zu verstehen ist. Als Zeitpunkt ist – wie auch für andere Wartungsarbeiten wie den Ölwechsel – das Frühjahr ideal. Dabei sollte der Austausch aber vor Beginn der Pollensaison stattfinden. In der Regel haben Sie die Wahl zwischen einem günstigeren herkömmlichen Filter und einem Aktivkohlefilter. Allergiker sollten sich trotz der höheren Kosten in jedem Fall für Letzteren entscheiden.