Zündkabel prüfen – eine Schritt für Schritt Anleitung

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Das Zündkabel ist eine simple, aber essenzielle Motorkomponente. Es kann für vielerlei Fehler verantwortlich sein, weshalb jeder Schrauber wissen sollte, wie es anständig durchgeprüft wird.

Die folgenden Tests sind grob der Fehlerwahrscheinlichkeit nach angeordnet – das heißt die Tests, die besonders einfach und häufig zum Auffinden eines Fehlers führen sind als Erstes beschrieben. Aufwändigere Tests finden sich weiter hinten im Artikel. Bei der Fehlersuche ist generell Vorsicht angesagt. Wo immer Strom fließt kann auch die gesundheitliche Unversehrtheit eingeschränkt werden. Da man bei vielen Prüfungen das Zündkabel unter Strom setzen muss ist Vorsicht oberstes Gebot. Deshalb sollte man sich bei allen Überprüfungen ausreichend Zeit nehmen und im Zweifel einen Fachmann hinzuziehen. Alternativ kann man auf einen ungefährlicheren Test ausweichen.

Auf Symptome prüfen

Sollte das Kabel defekt oder abgenutzt sein, gibt es in der Regel einige typischen Symptome. Dazu gehören unter anderen ein unsteter Leerlauf, Funkstörungen, Fehlzündungen oder ein erhöhter Kraftstoffverbrauch. Manchmal kann es in Folge auch zu einer durchgefallenen Abgasuntersuchung kommen, da die ausgestoßenen Kohlendioxidwerte erhöht sind. Dies kann auch durch eine leuchtende Motorkontrolllampe vom Auto selbst signalisiert werden. Hier hilft dann das Auslesen des Fehlerspeichers.

Das Kabel untersuchen

Eine Taschenlampe ist für diesen Schritt ein geeignetes Hilfsmittel. Zunächst wird auf offensichtliche, äußere Beschädigungen (Einschnitte, Bissstellen oder Abschürfungen) geprüft. Auch Verschmorungen durch die Abwärme des Motors können sichtbare Spuren an der Kabelisolierung sein. Sollte das Zündkabel in Ordnung sein, wird als nächstes der Zündstecker, der auf der Zündkerze sitzt, auf Korrosion hin überprüft.

Den Motor starten

Hierbei sollte auf Zündungsbögen geachtet werden. Ein schnappendes Geräusch kann andeuten, dass ein Hochspannungsleck vorliegt.

Der Schraubenziehertest

© ajt / Shutterstock
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Hierbei wird das Zündkabel auf unsichtbare Risse hin überprüft. Dabei wird ein gut isolierter Schraubendreher verwendet und mit einem Kabel über den Rahmen geerdet. Nun fährt man mit der Spitze langsam über das Zündkabel, um die Spule herum und über die Anschlüsse. Sollten Lichtbogen zum Schraubendreher hin zu sehen sein, hat man die Fehlerstelle gefunden. Dieser Test sollte nur sehr sorgsam ausgeführt werden!

Der Sprühflaschentest

Dieser funktioniert ähnlich, wie der Schraubendrehertest, ist aber besser für schwierig zu erreichende Stellen geeignet. Dabei werden die Zündkerzen und verbaute Stellen besprüht. Gibt es Beschädigungen in der Kabelisolierung, erkennt man zumeist kleine Lichtbögen.

Der Widerstandstest

Hierbei wird überprüft, ob die Leitung des Zündkabels selbst defekt oder beschädigt ist. Dafür muss zunächst der Widerstandswert des Kabels im Reparaturhandbuch nachgeschlagen werden. Alternativ findet man diesen Wert auch online. Im nächsten Schritt wird mittels eines Multi-Meters (oder Ohm-Meters) der Widerstand vom Zündkabel gemessen. Liegt der Wert außerhalb des vorgegebenen Bereiches, sind die Stromleiter des Kabels beschädigt.

Das Überprüfen der Federklammern

Diese Klammern halten das Zündkabel in einer korrekten Stellung. Sollten sie beschädigt sein, kann das Kabel leicht abrutschen und somit wiederrum beschädigt werden.

Zündkabelverlauf

Das Fahrzeughandbuch gibt in der Regel Aufschluss darüber, wie die Zündkabel verlaufen zu haben. Gerade bei gebraucht gekauften Autos kommt es hin und wieder vor, dass beim Verlegen von Kabel nicht sauber gearbeitet wird, was zu einem Kabelschaden führen kann.