Leuchtweitenregulierung nachrüsten: So einfach geht’s + Kostenüberblick

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Leuchtweitenregulierung im Auto
© GettyImages / Supatman

Eine optimale Einstellung der Scheinwerfer trägt erheblich zur Sicherheit im Verkehr bei. Deshalb ist eine Leuchtweitenregulierung (LWR) auch gesetzlich vorgeschrieben. Ältere Fahrzeuge verfügen über diese noch nicht automatisch. Erfahren Sie im folgenden Text mehr über den Aufwand beim Nachrüsten und die anfallenden Kosten.

Warum ist eine Leuchtweitenregulierung Pflicht?

Seit dem 01.01.1990 ist bei allen neu zugelassenen Fahrzeugen in Deutschland die sogenannte Leuchtweitenregulierung als manuelle Funktion vom Fahrersitz aus gesetzlich vorgeschrieben. Immerhin verändern sich aufgrund des Beladungszustandes und der Nickbewegungen des Autos die Leuchtweite der Scheinwerfer und die Höhe der Hell-Dunkel-Grenze. Um zu verhindern, dass andere Verkehrsteilnehmer geblendet werden, gibt es die Regulierung.

Systeme der Leuchtweitenregulierung

Wir unterscheiden drei Arten von Regulierungssystemen. Hierzu gehören:

  • manuelle LWR
  • pneumatische LWR
  • elektrische Systeme

Während der Fahrer bei der manuellen Leuchtweitenregulierung selbst die Neigung der Scheinwerfer durch Betätigung eines Schalters justieren muss, funktionieren die pneumatischen und elektrischen Systeme ohne aktives Eingreifen des Fahrzeuglenkers.

Man unterscheidet die quasistatische und die dynamische Leuchtweitenregulierung. Erstere gleicht Neigungsänderungen aus, die aufgrund der Beladung oder deren Veränderungen entstehen. Dank eines Steuergeräts kommt es zu einer Auswertung der Daten von Vorder- und Hinterachs-Sensor. Diese werden mit gespeicherten Solldaten verglichen. Gibt es Abweichungen, werden die Stellmotoren an den Scheinwerfern entsprechend angepasst.

Bei den meisten Fahrzeugen sind diese identisch mit der manuellen Regulierung eingebaut. Haben Sie ein Fahrzeug, das keine langen Radüberstände hat, können Sie bei dieser Form der Leuchtweitenregulierung auf den Sensor der vorderen Achse verzichten. Denn häufig resultieren die entscheidenden Neigungsänderungen aus der Hinterachse.

Wie funktioniert die Leuchtweitenregulierung bei Xenon-Scheinwerfern?

Haben Sie ein Fahrzeug, das über Xenon-Scheinwerfer verfügt, so ist meist eine dynamische Regulierung eingebaut. Dieses reagiert nicht nur auf Veränderungen in der Beladung des Fahrzeuges, sondern auch auf fahrtbedingte Neigungsänderungen, beispielsweise durch Bremsen oder Beschleunigen.

Ab 2000 Lumen, also besonders hellen Lichttypen, ist eine automatische Leuchtweitenregulierung Pflicht. Die korrekte Funktion der Leuchtweitenregulierung überprüft der TÜV oder eine andere Prüfstelle.

Leuchtweitenregulierung nachrüsten – geht das?

Hat Ihr Fahrzeug zwar keine Xenon-Scheinwerfer, Sie möchten aber trotzdem eine Leuchtweitenregulierung nachrüsten, so ist dies einfach möglich. Allerdings kommt dafür nur eine automatische Leuchtweitenregulierung in Frage. Im gut sortierten Ersatzteilhandel erhalten Sie entsprechende Kits dafür. Möchten Sie die Nachrüstung mit OEM-Bauteilen durchführen, müssen Sie die Teile der automatischen Regulierung allerdings gesondert kaufen und einbauen.

Wenn Ihr Fahrzeug zwar Halogenscheinwerfer, aber keine serienmäßig eingebaute Leuchtweitenregulierung hat, finden Sie ebenfalls im Fachhandel entsprechende Systeme zum Einbau. Die Kosten variieren je nach System und Fahrzeug. Rechnen Sie mit einer Investition von etwa 100 bis 200 Euro – teilweise ist die Nachrüstung sogar kostengünstiger möglich.

Tipp: Ist in Ihrem Auto ab Werk schon eine Möglichkeit zur hydraulischen Verstellung der Scheinwerfer eingebaut, so können Sie diese einfach weiterverwenden. Sie müssen dann nur die Motoren des Nachrüstsatzes anstelle der hydraulischen Versteller einbauen. Gibt es allerdings keine hydraulische Leuchtweitenregulierung und keine Befestigungsmöglichkeit für die Versteller, müssen Sie neue Scheinwerfer kaufen.

Leuchtweitenregulierung defekt – was kann die Ursache sein?

Kommt es während der Fahrt zu einer Fehlfunktion der Regulierung, werden Sie meist über eine entsprechende Signalleuchte oder auch durch einen Hinweistext im Cockpit bzw. am Armaturenbrett darüber informiert. Abhängig davon, welche Variante in Ihrem Fahrzeug verbaut ist, bleiben die Scheinwerfer in dieser Situation entweder in der aktuellen Position oder werden in die ursprüngliche Position zurückgebracht.

Typische Defekte, die an einem Leuchtweitensystem auftreten, sind unter anderem:

  • defekte Stellmotoren direkt an den Scheinwerfern
  • keine genaue Justierung der Scheinwerfer
  • eine defekte Datenübermittlung
  • defekte Sensoren für das Fahrzeugniveau
  • eine fehlende Versorgungsspannung
  • eventuelle mechanische Beschädigungen

Eine Leuchtweitenregulierung für Ihr Fahrzeug ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern trägt auch wesentlich zur Verkehrssicherheit bei. Sie nachzurüsten ist abhängig vom verbauten System durchaus sinnvoll und einfach möglich. Finden Sie die optimalen Scheinwerfer dazu online bei Motointegrator.