Der Motor ruckelt, die Drehzahlen schwanken und das Motoröl muss schon wieder nachgefüllt werden – die Symptome einer defekten Kurbelgehäuseentlüftung sind oft recht unspezifisch. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Anzeichen für einen Defekt sprechen, wie die Reparatur abläuft und welche Kosten anfallen.
Inhaltsverzeichnis
Kurbelgehäuseentlüftung: Funktion und Aufgabe
Beim Verbrennungsprozess im Automotor spielen die sogenannten Blow-by-Gase eine große Rolle. Sie sind mit für den hohen Druck in der Brennkammer verantwortlich. Die Gase enthalten Kraftstoffrückstände und feinste Öltröpfchen. Damit diese nicht in die Natur gelangen und dort Schaden anrichten, werden sie über die Kurbelgehäuseentlüftung zurückgewonnen. Er funktioniert ähnlich wie ein Ölabscheider. Die gesammelten Rückstände werden dem System erneut zugeführt und wiederverwertet.
Es gibt einige Fahrzeugmodelle, bei denen es häufiger als bei anderen zu Problemen mit der Kurbelgehäuseentlüftung kommt. Dazu gehören etwa einige Baureihen des Volkswagen-Konzerns (z. B. die Golf-Modelle IV, V und VI) oder der BMW E46 (3er).
Kurbelgehäuseentlüftung defekt: Symptome und Anzeichen
In der Praxis ist es schwierig, einen Defekt des Kurbelgehäuseentlüftungsventils festzustellen. Die Symptome einer defekten Kurbelgehäuseentlüftung sind insgesamt eher unspezifisch. Hellhörig sollten Sie jedoch werden, wenn mehrere dieser Symptome zusammentreffen:
- Aufleuchten der Motorkontrollleuchte
- unrunder Motorlauf
- ruckelnder Motor nach dem Kaltstart
- schwankende Drehzahlen im Leerlauf
- Absterben des Motors im Leerlauf
- erhöhter Ölverbrauch
- zischendes Geräusch in der Nähe der Kurbelgehäuseentlüftung
Beim Auslesen des Fehlerspeichers können bei einer defekten Kurbelgehäuseentlüftung durchaus Fehler auftauchen. Diese deuten jedoch nicht direkt auf deren Ventil oder Schlauch hin. Sie zielen auf die jeweilige Folge ab, etwa Falschluft im System.
Sie können die Kurbelgehäuseentlüftung prüfen, indem Sie bei laufendem Motor den Deckel des Öleinfüllstutzens öffnen. Dies sollte sich für einen kurzen Moment an den Drehzahlen bemerkbar machen. Verändern sich die Drehzahlen nicht, weist dies auf einen Defekt der Kurbelgehäuseentlüftung hin.
Wie läuft die Reparatur ab?
Wie aufwendig die Reparaturarbeiten ausfallen, hängt von der Zugänglichkeit des Motors und der Kurbelgehäuseentlüftung ab. Dies kann je nach Bauweise des Fahrzeugs sehr unterschiedlich sein. Bei den meisten Modellen müssen Sie zunächst einige Bauteile wie die Drosselklappe oder den Luftfilterkasten demontieren. Erst dann wird der Motorbereich zugänglich.
Nun können Sie die Kurbelgehäuseentlüftung genauer unter die Lupe nehmen. Häufig liegt das Problem in einem undichten Kurbelgehäuseentlüftungsschlauch. Dann reicht es, diesen auszutauschen. Dasselbe gilt für das Ventil der Entlüftung. In jedem Fall sollten Sie auf etwaige Rückstände des defekten Schlauchs achten. Diese könnten sonst in das Motorsystem gelangen und schwere Schäden anrichten.
Die Kosten der Reparatur sind meistens nicht allzu hoch. Je nachdem, ob Sie nur einzelne Komponenten oder die gesamte Entlüftung tauschen müssen, entstehen Materialkosten in Höhe von rund 25 bis 140 Euro. Auch der Arbeitsaufwand variiert, allerdings in Abhängigkeit von der Zugänglichkeit des Motors. Die Reparatur dauert rund eine halbe bis anderthalb Stunden. Bei einem Stundensatz von 100 Euro liegen die Kosten bei 50 bis 150 Euro. Insgesamt fallen also Kosten von 75 bis 290 Euro an.
Defekte Kurbelgehäuseentlüftung: Schafft das Auto den TÜV?
Ist die Kurbelgehäuseentlüftung defekt, kann Falschluft in das System gelangen. Im schlimmsten Fall führt dies bei der Abgasuntersuchung zum Nichtbestehen. Die Falschluft beeinträchtigt nämlich die Ergebnisse der Abgasmessung. Zudem kann bei neueren Fahrzeugen der Fehler zu diffusen Einträgen im Fehlerspeicher führen. Lösen diese das Aufleuchten der Motorkontrollleuchte aus, wird es sicher nichts mit der neuen Plakette.
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