Freie Werkstatt oder Vertragswerkstatt: das müssen Sie beachten!

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Freie Werkstatt
© GettyImages / Frank Rothe

Soll es immer eine teure zertifizierte Werkstatt mit Original-Ersatzteilen sein oder eine freie Werkstatt mit günstigen Ersatzteilen? Hier sind einige Dinge, die Sie beachten sollten, wenn sich der Austausch des Originalteils lohnt.

 

Freie Werkstatt oder Vertragswerkstatt: Vergleichen lohnt sich

Ölfilter, Zahnriemen, Lichtmaschinen: Autos können im Laufe der Jahre hohe Werkstattkosten verursachen. Zudem werden Ersatzteile Jahr für Jahr teurer. Der Vergleich von Vertragswerkstätten und freien Werkstätten lohnt sich.

 

Freie oder Vertragswerkstatt: Was besagen Tests?

Grundsätzlich kann der Fahrer selbst entscheiden, ob für ihn eine freie Werkstatt oder eine konzessionierte Werkstatt besser geeignet ist. Ausnahmen sind Sonderfälle wie Produktrückrufe, Kulanz und Beseitigung von Herstellungsfehlern. Sie können auch angeben, wo die Leistung erbracht werden soll, da der Hersteller die Kosten trägt.

In einigen Fällen kann eine zertifizierte Reparaturwerkstatt besser geeignet sein. Dies gilt zum Beispiel für Autos, die in Deutschland selten zu sehen sind und spezielle Kenntnisse, Werkzeuge und Ersatzteile erfordern. Für standardisierte Wartungsarbeiten wie Ölwechsel reicht eine freie Werkstatt.

Freie Werkstatt
© GettyImages / Richard Drury

Wann ist eine freie Werkstatt ideal?

Freie Werkstätten und günstige Ersatzteile eignen sich besonders für ältere Autos und einfache Standardreparaturen. Bei Lichtmaschinen, Startern oder Wasserpumpen ist der Preisunterschied deutlich geringer, etwa ein Drittel. Es gibt keinen Unterschied in der Garantie der Arbeit.

Es gibt jedoch Einschränkungen. Sofern die freie Werkstatt nicht auf den Automobiltyp spezialisiert ist, sollte man modellspezifische Arbeiten in einer zertifizierten Werkstatt durchführen. Für geleaste Fahrzeuge können zu Beginn des Garantiezeitraums Zertifizierungswerkstätten und für Neufahrzeuge der Zugang zu Zertifizierungswerkstätten erforderlich sein.

 

Originalteile, Identteile, Nachbauteile – was ist der Unterschied?

Das Autoteilegeschäft ist ein großer und hart umkämpfter Markt. Es überrascht nicht, dass Autohersteller mit Komponenten sehr gutes Geld verdienen. Damit wird ein Jahresumsatz von rund 20 Mrd. EUR generiert.

 

Ersatzteile haben drei verschiedene Kategorien. Oft handelt es sich um Originalteile, die vom Zulieferer im Auftrag des Automobilherstellers gefertigt werden und das Logo des Automobilherstellers tragen. Wie der Name schon sagt, ist das gleiche Teil das gleiche wie das Originalteil. Diese werden vom Lieferanten wie die Originalteile hergestellt und tragen nur kein Autohersteller-Logo. Es gibt auch Nachbauteile von Drittherstellern, die man nicht direkt für Autohersteller herstellt.

 

Generell müssen alle Ersatzteile die gleichen Anforderungen erfüllen und den Test bestehen. Wenn Sie sicher sein wollen, werden bekannte Markenprodukte verwendet.

 

Vorsicht vor Ersatzteil-Fälschungen!

Gefährlich ist es nur, wenn es sich bei den Ersatzteilen um billig hergestellte Fälschungen handelt. Dies ist eine wichtige Komponente und kann böse enden, insbesondere Bremsen. Wenn der Preis für Ersatzteile deutlich niedriger ist als bei anderen Anbietern, müssen Sie skeptisch sein. Wenn Ihr Anbieter kein etablierter Ersatzteillieferant aus Deutschland ist, müssen Sie aufpassen, wenn Sie noch nie davon gehört haben.

 

Ersatzteile müssen aber originalverpackt und versiegelt versendet werden. Viele Hersteller verwenden Hologramme, QR-Codes oder die mitgelieferte Fälschungsschutzkarte, um ihre Produkte vor Plagiaten zu schützen. Je nach Ersatzteil kann es auch erforderlich sein, die Teilefreigabe beizulegen.

 

Autoteile selbst bestellen

Das richtige Teil per Teilenummer oder Schlüsselnummer im Onlineshop zu finden ist für den Laien keine große Sache mehr, aber es gibt mehrere Gründe, Ersatzteile in der Werkstatt zu bestellen. Wenn Sie selbst bestellen, akzeptiert die Werkstatt zunächst nur den Einbau von Ersatzteilen und Sie müssen einen höheren Stundensatz berechnen, damit es sich lohnt. Wenn ein Teil defekt ist oder nicht passt, muss man das Teil ausbauen, ersetzen und erneut reservieren. Theoretisch ist es eine aufwändigere und teurere Lösung, auch wenn der Händler je nach Situation etwas mehr Geld bezahlen muss.

 

Die Werkstatt hat eine feste Quelle. Das Risiko, gefälschte Waren zu kaufen, ist hier gering. Und schließlich sind wir Amateure – es ist vielleicht nicht ideal für Ihr Auto, nur weil die Ersatzteile passen, während die Werkstatt damit viel vertrauter ist, die richtigen Ersatzteile auszuwählen. Es macht durchaus Sinn, dies den Experten zu überlassen.

Vertragswerkstatt
© GettyImages / Edgardo Contreras

Die richtige Werkstatt finden

Es ist nicht einfach festzustellen, wie gut eine Werkstatt funktioniert. Verbrauchertests sind nicht immer verfügbar oder aussagekräftig. Wer aber eine gute Werkstatt finden möchte, kann auf folgendes achten:

 

Die Werkstatt muss ein Gildenunternehmen sein. Zu erkennen ist dies an einem blau-weißen Aufkleber mit der Aufschrift Musterbetrieb der Kfz-Innung. In diesen Unternehmen kann Streitigkeiten durch eine Schlichtungsstelle klären. Damit ist das Unternehmen bindend.

 

Die Werkstatt muss sauber sein. Ohne richtige Reinigung funktioniert sie wahrscheinlich nicht richtig.

 

Die Kommunikation muss stimmen: Alles sollte gut erklärt und die Fragen beantwortet werden.

 

Vor der Reparatur sollte man einen verbindlichen, schriftlichen Kostenvoranschlag machen. Bei hohen Reparaturkosten muss die Werkstatt dies mit dem Kunden abstimmen.

 

Freie Werkstatt oder Vertragswerkstatt: Fazit

Grundsätzlich kann der Fahrer selbst entscheiden, ob für ihn eine freie Werkstatt oder eine konzessionierte Werkstatt besser geeignet ist. Ausnahmen sind Sonderfälle wie Produktrückrufe, Kulanz und Beseitigung von Herstellungsfehlern. Sie können auch angeben, wo die Leistung erbracht werden soll, da der Hersteller die Kosten trägt.

 

In einigen Fällen kann eine zertifizierte Reparaturwerkstatt besser geeignet sein. Dies gilt zum Beispiel für Autos, die in Deutschland selten sind und spezielle Kenntnisse, Werkzeuge und Ersatzteile erfordern. Für standardisierte Arbeiten reicht eine separate Werkstatt.