Außenborder inspizieren: Selber machen oder professionelles Service?

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Mann schreibt an Motor eines Bootes
© GettyImages / Cravetiger

Außenborder-Inspektion selber machen?

Mit der richtigen Pflege und Wartung des Außenbordmotors verlängert sich die Lebensdauer entscheidend. Häufig stellt sich dabei die Frage, ob es möglich ist, die Außenborder-Inspektion selbst zu machen oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Erfahren Sie im folgenden Artikel, wann es sich lohnt, die Außenborder-Inspektion in fremde Hände zu geben und in welchen Fällen Sie sich die Kosten für die Werkstatt sparen können.

Außenborder-Service selber machen

In fast jedem Handbuch eines Außenborders ist ein Inspektionsplan abgedruckt, anhand dessen Sie den Außenborder-Service selber machen können. Wichtig ist auch hier, sich an die vorgegebenen Intervalle zu halten, um beispielsweise Öl- und Kraftstofffilter auszutauschen.

  • Überprüfen Sie die Leitungen auf undichte Stellen und prüfen Sie, ob die Verbindungen der Kraftstoffleitungen fest sitzen.
  • Überprüfen Sie auch die Schlauchschellen auf Korrosion und tauschen diese gegebenenfalls aus.
  • Auch der Tank sollte frei von Beschädigungen sein, die Tankentlüftung intakt. Vor allem bei ethanolhaltigem Kraftstoff bildet sich immer wieder Wasser im Tank. Hat sich Wasser im Brennstoffsieb gesammelt, entfernen Sie dieses.
  • Schmieren Sie die Schmierpunkte der Lenkung nach 100 Betriebsstunden oder mindestens einmal im Jahr.
  • Wechseln Sie auch das Motoröl eines Vier-Takt-Motors einmal jährlich oder nach 100 Stunden und ersetzen Sie gegebenenfalls auch den Ölfilter.
  • Prüfen Sie den Außenborder auf Korrosion. Beseitigen Sie Lackschäden umgehend, um Rostbildung zu vermeiden. Sind die Opferanoden zu mehr als 50 Prozent korrodiert, ersetzen Sie diese.
  • Den Impeller ersetzen Sie etwa nach 300 Betriebsstunden oder spätestens nach 3 Jahren. Das ist jedoch etwas für professionelle Händler oder Personen mit Fachkenntnissen.

Außenborder spülen – so geht’s

Damit Verschmutzungen wie Dreck, Algen und Chemikalien den Motor nicht verstopfen, ist es wichtig, den Motor auch abseits der Inspektionsintervalle regelmäßig zu reinigen. Um den Außenborder zu spülen, gibt es dazu spezielle Vorrichtungen an Land, die sogenannten Flusher. Die Reinigung ist nicht nur nach dem Einsatz im Salzwasser sinnvoll, sondern immer dann, wenn Sand oder Kies vorhanden sind. Dazu ziehen Sie den Flusher einfach auf den unteren Teil des Motors und schließen einen Gartenschlauch an.

  • Öffnen Sie den Wasserhahn nicht zu stark, um den Motor nicht zu beschädigen.
  • Lassen Sie den Motor warmlaufen, sodass das Wasser auch das Kühlsystem reinigt.
  • Prüfen Sie die Wasserpumpe, um einen ausreichenden Wasserfluss zu gewährleisten. Der Kontrollstrahl ist möglicherweise warm, sollte allerdings nicht heiß sein.
  • Lösen Sie auch die Kraftstoffverbindung, damit der Außenborder den restlichen Kraftstoff verbrennt.
  • Sprühen Sie den abgetrockneten Außenborder anschließend mit Korrosionsschutz ein.

Außenborder-Service – selber machen oder professionelle Wartung?

Nach dem Kauf eines neuen Außenborders empfiehlt es sich während der Garantiezeit, den Motor bei einem autorisierten Händler warten zu lassen, um im Schadensfall Anspruch auf Garantieleistungen zu haben und die Einhaltung der Inspektionsintervalle über das Serviceheft nachweisen zu können. Ist die Garantiezeit abgelaufen, lassen sich viele Wartungsarbeiten auch selbstständig durchführen. Hilfreich ist in jedem Fall, auch bei der eigenständigen Wartung auf hochwertige Ersatzteile zuzugreifen, die sich durch eine gute Verarbeitung und Langlebigkeit auszeichnen, um schwerwiegende Folgeschäden zu vermeiden.

Kosten der Außenborder-Inspektion

Die Kosten für eine Außenborder-Inspektion beim Fachhändler hängen wesentlich vom Motor ab. Die Inspektion eines 2-PS-Zwei-Taktmotors kostet etwa ab 80 Euro, ein Vier-Takt-Motor schlägt ab 110 Euro zu Buche. Die Service-Wartung für besonders leistungsstarke Außenbordmotoren mit 200 PS kann auch mal um die 400 Euro kosten. Grundsätzlich gilt hier: Vier-Takter sind teurer als Zwei-Takter und die Preise steigen mit der PS-Zahl. Bei kleineren Außenborder-Inspektionen wird in der Regel die Zündung gereinigt, Motor- und Getriebeöl ausgetauscht und der Propeller, Kühlsystem und Antrieb überprüft. Bei umfangreichen Inspektionen kommt außerdem der Austausch von Zündkerzen, die Säuberung drehbarer Teile und der Ausbau des Propellers hinzu.

Die häufigen Fragen zum Thema: Außenborder inspizieren

Was kostet eine Außenborder-Inspektion?

Die Kosten für eine Außenborder-Inspektion variieren je nach Motorgröße, Hersteller, Standort und den durchgeführten Wartungsarbeiten. Eine grundlegende Inspektion kann einige hundert Euro kosten, während umfangreichere Wartungsarbeiten teurer sein können. Es ist ratsam, Angebote von verschiedenen Werkstätten oder Fachleuten einzuholen, um die besten Preise zu vergleichen.

Wie oft muss ein Außenborder gewartet werden?

Die Wartungshäufigkeit für Außenbordmotoren hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Motortyps, der Betriebsstunden und der Herstellervorgaben. Allgemein wird empfohlen, eine regelmäßige Wartung mindestens einmal im Jahr oder alle 100 Betriebsstunden durchzuführen. In salzigen oder stark korrosiven Gewässern kann häufigere Wartung erforderlich sein.

Wie lange hält ein Außenbordmotor?

Die Lebensdauer eines Außenbordmotors hängt von vielen Faktoren ab, darunter die Qualität des Motors, die Pflege und die Wartung. In der Regel kann ein gut gewarteter Außenbordmotor zwischen 1.000 und 3.000 Betriebsstunden erreichen, bevor größere Reparaturen oder ein Austausch erforderlich sind. Die genaue Lebensdauer kann jedoch variieren und sollte in den Herstellerinformationen des jeweiligen Motors nachgelesen werden.