Wie oft muss die Bremsflüssigkeit gewechselt werden?

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Warum muss die Bremsflüssigkeit geprüft werden?

Bremsflüssigkeit hat in Ihrem Fahrzeug eine sehr wichtige Funktion. Denn die hygroskopische – das heißt wasseraufnehmende – Hydraulikflussigkeit wird in der hydraulischen Übertragungseinrichtung von Fahrzeugbremsen und Kupplungen angewandt und verhindert dort eine Tropfenbildung im Bremssystem. In der Regel bestehen Bremsflüssigkeiten aus Polyglykolverbindungen sowie weiteren Bestandteilen, wie beispielsweise Korrosionsschutzmittel.

Wie merkt man, dass sie fehlt?

Um die Verkehrssicherheit Ihres Wagens und die Funktionstüchtigkeit Ihrer Bremsen zu erhalten, empfiehlt es sich den Stand der Bremsflüssigkeit in regelmäßigen Intervallen zu überprüfen. Die gelegentliche Überprüfung kann man auch kostengünstig selber durchführen. Einfach das Reservoir der Bremsflüssigkeit öffnen und den Stand ablesen. Bei neuen Automodellen lässt sich das Level von außen erkennen, bei älteren Fahrzeugen muss mit einem Messstab der Flüssigkeitsstand abgemessen werden.

Was passiert wenn Bremsflüssigkeit fehlt?

Ohne Bremsflüssigkeit würden freie Wassertropfen zu unerwünschter Korrosion oder zu Dampfblasen führen, was einen sofortigen Totalausfall der Bremsanlage nach sich zieht und in weiterer Folge lebensbedrohliche Folgen haben kann. Besonders im Winter könnten Wassertropfen zu Eis erstarren und den Bremsleitungen schädlich zusetzen.

Wie oft muss man sie wechseln?

Um herauszufinden, ob man die Bremsflüssigkeit in Ihren Wagen austauschen sollte, muss man die Siedetemperatur messen. Dieses Prozedere lässt man am besten in einer Werkstätte von fachkundigen Experten durchführen. Aufgrund der hygroskopischen Eigenschaften von Bremsflüssgikeiten steigt der Wasseranteil mit der Zeit stetig an. Deshalb sollte man – unabhängig von der Benutzung des Fahrzeugs – aus Sicherheitsgründen ca. alle zwei Jahre einen kompletten Austausch vornehmen. Der Wechsel ist dabei unabhängig von der Fahrleistung in diesen zwei Jahren. Die Fähigkeit, den Bremsdruck zu übertragen, lässt über die Jahre kaum nach. Das Problem ist die Feuchtigkeitsaufnahme und der dadurch immer weiter absinkende Siedepunkt – mit den bereits beschriebenen Folgen. Die Feuchtigkeitsaufnahme ist unabhängig von der Fahrleistung.

Bremsflüssigkeit
© Shutterstock / Dmitry Kalinovsky

Kann zu alte Bremsflüssigkeit gefährlich sein?

Neben dem bereits geschilderten Versagen der Bremsanlage wegen des zu niedrigen Siedepunktes und den eventuell entstehenden Dampfblasen kann eine überalterte Bremsflüssigkeit noch eine weitere, kaum weniger schwerwiegende Folge nach sich ziehen. Durch den gestiegenen Wasseranteil ist der Korrosionsschutz durch die Bremsflüssigkeit nicht mehr gegeben. Das bedeutet, die Bremsanlage beginnt von innen zu rosten. Im ungünstigsten Fall verlieren wichtige Bauteile der Bremsanlage dadurch ihre Funktion teilweise oder ganz.

Kann man die Bremsflüssigkeit selber nachfüllen?

In der Werkstatt kann man den Siedepunkt mit speziellen Messgeräten überprüfen. Diese Messgeräte hat allerdings kaum ein Autofahrer in seiner Garage. In gewissen Grenzen können Sie jedoch die Bremsflüssigkeit selbst überprüfen. Die erste Prüfung betrifft den Füllstand im Ausgleichsbehälter der Bremsanlage, der sich im Motorraum befindet. Der Flüssigkeitspegel sollte sich zwischen den Markierungen für Minimum und Maximum befinden. Ist der Pegel zu niedrig, kann Bremsflüssigkeit nachgefüllt werden. In der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs ist vermerkt, welche verwendet werden muss (DOT3, DOT4, oder DOT5).

Bremsflüssigkeit
© Shutterstock / sarawutnirothon

Welche Farbe hat die Bremsflüssigkeit?

Die zweite Prüfung, die Sie selbst durchführen können, ist eine Überprüfung der Farbe. Frische und nicht überalterte Bremsflüssigkeiten sind Bernsteinfarben oder maximal leicht bräunlich-transparent. Ist die Farbe dagegen ein dunkles Braun oder gar Schwarz, sollte sie möglichst umgehend ausgewechselt werden.