Wie alt dürfen Motorradreifen sein und wann sollten sie ausgetauscht werden?

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Abgenutzten Reifen
© GettyImages / Fertnig

Austausch fällig: Wie alt dürfen Motorradreifen sein?

Gerade wenn Sie Ihr Motorrad nur gelegentlich für kurze Fahrten nutzen, können die Reifen mehrere Saisons halten, ehe sie die Verschleißgrenze erreichen. Doch Vorsicht: Reifen mit noch ausreichendem Profil sollten Sie dennoch nicht unbegrenzt nutzen. Aber wie alt dürfen Motorradreifen eigentlich sein? Und wann ist die Verschleißgrenze erreicht? Erfahren Sie in diesem Beitrag alles rund um das Alter von Motorradreifen und wie alt Motorradreifen für den TÜV sein dürfen.

Wie alt dürfen Motorradreifen sein?

Tatsächlich gibt es vonseiten des Gesetzgebers keine Vorschriften darüber, wie alt Motorradreifen sein dürfen. Dennoch ist eine unbegrenzte Nutzung mit Vorsicht zu genießen. Motorradreifen beruhen stets auf einer speziellen Gummimischung, die perfekt auf die gewünschten Eigenschaften optimiert ist, wie z. B. mehr Grip und bessere Bodenhaftung bei Aquaplaning. 

Doch mit der Zeit kann diese Gummimischung nachlassen. Das Ergebnis: In Gefahrensituationen können Sie sich nicht mehr auf die Reifen verlassen. Daher sollten Sie Motorradreifen, die selten gefahren werden, spätestens nach zehn Jahren aussortieren.

Lagerung von Motorradreifen

Die richtige Lagerung Ihrer Motorradreifen ist entscheidend für ihre Langlebigkeit und Performance. Einige Tipps zur korrekten Lagerung:

  1. Dunkler Ort: UV-Strahlen und direkte Sonneneinstrahlung können den Gummi beschädigen und zu vorzeitigem Verspröden führen. Lagern Sie die Reifen daher in einem dunklen Ort oder verwenden Sie eine spezielle Abdeckung.
  2. Kühle Umgebung: Extreme Temperaturschwankungen können sich negativ auf die Beschaffenheit des Gummis auswirken. Ein kühler und temperaturstabiler Ort, wie ein Keller oder eine Garage, ist ideal.
  3. Trocken halten: Feuchtigkeit kann die Stahlverstärkungen in den Reifen angreifen und Rost verursachen. Achten Sie darauf, dass der Lagerort gut belüftet und trocken ist.
  4. Aufhängen oder stapeln: Wenn Sie die Reifen ohne Felgen lagern, stapeln Sie sie horizontal. Wenn sie montiert sind, hängen Sie sie am besten auf, oder wenn das nicht möglich ist, legen Sie sie flach hin und drehen Sie sie regelmäßig, um Druckstellen zu vermeiden.
  5. Reinigung vor der Lagerung: Bevor Sie die Reifen lagern, sollten Sie sie gründlich von Schmutz, Öl und anderen Ablagerungen befreien. Dies verhindert, dass chemische Reaktionen den Reifen schädigen können.
  6. Luftdruck: Wenn die Reifen für einen längeren Zeitraum gelagert werden, ist es ratsam, sie leicht aufzupumpen, um ihre Form zu bewahren.

Wie alt dürfen Motorradreifen für den TÜV sein?

Der TÜV interessiert sich nicht dafür, wie alt Ihre Reifen sind. Vielmehr sieht er sich deren Zustand genauer an. Ihr Motorrad kann es mit zehn Jahre alten Reifen durch die Hauptuntersuchung schaffen. Und ebenso kann es mit fünfjährigen Reifen durchfallen, wenn diese beschädigt sind oder die Gummimischung nicht mehr die gewünschten Eigenschaften aufweist.

Ein wichtiges Kriterium für den TÜV ist natürlich das Reifenprofil. Unterschreitet dieses die gesetzliche Mindestanforderung von 1,6 Millimetern, bekommt Ihr Fahrzeug die neue Plakette in aller Regel nicht.

Häufige Anzeichen für zu alte Motorradreifen

Sie sind unsicher, ob Sie Ihre Motorradreifen bereits austauschen sollten? Achten Sie auf die folgenden Symptome – sie sind ein deutliches Anzeichen für eine nicht mehr ausreichende Qualität:

  • Offensichtliche Beschädigung: Sind Risse oder Löcher im Pneu vorhanden oder ist an einigen Stellen das Gewebe erkennbar, sollten die Motorradreifen ausgetauscht werden.
  • Profiltiefe: Gesetzlich verpflichtend ist der Austausch erst unterhalb einer Profiltiefe von 1,6 Millimetern. Experten empfehlen den Austausch jedoch bereits ab 4 Millimetern, weil darunter der Grip bei regennasser Fahrbahn bereits deutlich nachlässt.
  • Gummi: Wird der Gummi hart, fühlt er sich spröde an oder wird rissig, sind die Motorradreifen zu alt und sollten ausgetauscht werden. Dasselbe gilt bei weißen Verfärbungen und einer zu glatten oder glänzenden Reifenoberfläche.
  • Veränderungen des Fahrverhaltens: Auch wenn sich das Fahrverhalten der Reifen ändert, könnten sie an ihrem Lebensende angekommen sind. Das gilt etwa, wenn der Grip bei nasser Fahrbahn nachlässt, sich das Fahrverhalten unrund oder rutschig anfühlt oder sich der Komfort und die Dämpfung zum Negativen verändert haben.

Woran Sie das Alter der Motorradreifen erkennen

Sind die Motorradreifen bereits etwas älter, haben Sie das genaue Kaufdatum vielleicht nicht mehr im Kopf. Ohnehin stimmt dieses oft nicht mit dem Produktionszeitpunkt überein. Wie alt Ihre Motorradreifen tatsächlich sind, lesen Sie an der sogenannten DOT-Nummer ab, die auf der Flanke der Reifen eingeprägt ist.

Die DOT-Nummer besteht aus drei Blöcken zu je vier Buchstaben und Ziffern. Der letzte der drei Blöcke gibt Auskunft über Produktionswoche und -jahr. Lautet diese beispielsweise 1523, so stammen die Reifen aus der 15. Kalenderwoche im Jahr 2023.

Der Blick auf diese Angabe lohnt sich übrigens auch dann, wenn Sie Ihre Reifen erst vor zwei oder drei Jahren gekauft haben. Händler dürfen Reifen bis zu einem Alter von drei Jahren als „fabrikneu“ verkaufen. Werden sie als „neu“ bezeichnet, dürfen sie sogar bis zu fünf Jahre alt sein. So sind die zehn Jahre manchmal schneller erreicht als erwartet.

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