Lenkmanschette wechseln: Symptome, Folgen & Kosten

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Automechaniker am Motor
© GettyImages / Reza Estakhrian

Die Lenkmanschetten übernehmen im Fahrzeug wichtige Funktionen. Insbesondere schützen sie das Lenkgetriebe vor Schäden. Sind die Lenkmanschetten verschlissen, sollten Sie diese deshalb zügig austauschen. So beugen Sie Folgeschäden vor. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Lenkmanschette wechseln und welche Kosten auf Sie zukommen.

Aufgaben der Lenkmanschetten

Bei einer Lenkmanschette handelt es sich um ein bewegliches Teil aus Thermoplast (thermoplastischer Kunststoff). Diesem werden häufig Weichmacher zugesetzt, um die Flexibilität zu erhalten. Sie ist erforderlich, um etwa die Bewegungen am Lenkgetriebe mitmachen zu können, die im Rahmen dessen normaler Funktion auftreten .

Die Lenkmanschetten werden am Lenkgetriebe, den Axialgelenken und Spurstangen angebracht, um äußere Einflüsse wie Verschmutzungen abzuhalten. Sie dienen so der Vorbeugung von Schäden an den empfindlichen Bauteilen, die teure Reparaturen nach sich ziehen würden. Umgekehrt schützen die Lenkmanschetten die Umwelt vor Verschmutzungen durch austretendes Öl oder Fett an den Lenkmanschetten.

Lenkmanschette kaputt – was kann passieren?

Häufigste Ursache für eine defekte Lenkmanschette ist altersbedingter Verschleiß. Die Weichmacher erfüllen ihre Funktion nicht mehr und der Kunststoff verliert seine Flexibilität. In der Folge kommt es zu Rissen an der Lenkmanschette. Es gibt keine direkten Anzeichen, die sofort auf eine defekte Lenkmanschette hinweisen.

Vielmehr sollten Sie die entsprechenden Bauteile regelmäßig einer Sicht- und Abtastprüfung unterziehen. Falls Sie an der Lenkmanschette sichtbare Risse, Fett oder Öl erkennen, sollten Sie sie auswechseln. Haben Sie einen solchen Schaden entdeckt, können Sie Ihr Fahrzeug zwar grundsätzlich noch nutzen. Sie sollten die Lenkmanschette jedoch bald wechseln lassen, um teure Folgeschäden zu vermeiden.

Lenkmanschette wechseln: So geht die Werkstatt vor

Es ist empfehlenswert, den Wechsel der Lenkmanschette in einer Fachwerkstatt ausführen zu lassen – schon alleine wegen der erforderlichen Spezialwerkzeuge. Der Fachmann geht dabei folgendermaßen vor:

  1. Schritt: Das Auto wird über die Hebebühne gefahren und angehoben.
  2. Schritt: Der Mechaniker entfernt das Rad mit der defekten Lenkmanschette sowie die Unterbodenverkleidung.
  3. Schritt: Anschließend demontiert er den Spurstangenkopf, die Kontermutter und die Schellen an der Lenkmanschette. Nun kann er die Lenkmanschette wechseln.
  4. Schritt: Zuletzt kann er alle Bauteile wieder montieren. Abschließend ist eine Achsvermessung erforderlich.

Vielleicht haben Sie bereits von Lenkmanschetten zum Kleben gehört, die den Wechsel der Lenkmanschette ohne Ausbau versprechen. Im Regelfall handelt es sich bei Universal-Lenkmanschetten um Varianten für die Antriebswelle. Selbst wenn Sie aber tatsächlich eine passende Lenkmanschette zum Kleben finden, sollten Sie das Produkt hinterfragen. Es besteht die Gefahr eines erneuten vorzeitigen Verschleißes, weil die Klebstelle eine potenzielle Schwachstelle darstellt.

Tipp: Eine häufige Empfehlung lautet, die Lenkmanschetten auf beiden Seiten zu tauschen, weil meist ein ähnlicher Grad des Verschleißes vorliegt. Ebenso ist die Gelegenheit günstig, andere Bauteile wie den Spurstangenkopf oder das Axialgelenk gleich mitzutauschen.

Lenkmanschette wechseln: Welche Kosten fallen an?

Die Kosten für die Lenkmanschette selbst liegen oft bei unter 10 Euro, höchstens jedoch bei 50 Euro. Fachleute benötigen für den Wechsel eine halbe bis ganze Stunde. Bei einem Stundensatz von 100 Euro müssen Sie also mit 50 bis 100 Euro für den Arbeitsaufwand rechnen. Dazu kommen die Kosten für die Achsvermessung und Einstellung der Spur (ca. 100 bis 150 Euro). Die Gesamtkosten liegen somit bei etwa 160 bis 300 Euro. Werden die Lenkmanschetten auf beiden Seiten getauscht, bewegen sich die Kosten bei etwa 220 bis 450 Euro.

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