Verbesserte Hardyscheibe: Funktion, Einbau und Kosten im Überblick

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hardyscheibe im auto
© GettyImages / mseidelch

Die Hardyscheiben übernehmen im Auto eine wichtige Aufgabe: Sie reduzieren Fluchtfehler und dämpfen Stöße ab, die beim Anlaufen der Kardanwelle auftreten können. Dieser Beitrag erklärt, welche Funktion die Hardyscheibe hat, an welchen Symptomen Sie einen Defekt erkennen und was der Einbau einer verbesserten Hardyscheibe bringt.

Funktion der Hardyscheibe

Die Hardyscheibe sitzt an der Kardanwelle. Dort erfüllt sie als dämpfendes Element zahlreiche Funktionen:

  • Sie gleicht unerwünschte Winkelbewegungen aus, die etwa zwischen dem Getriebe und der Antriebswelle oder der Welle und dem Differenzial auftreten.
  • Kommt es zu Drehmomentspitzen, dämpft die Gelenkscheibe diese ebenso wie durch den Anlauf der Welle ausgelöste Stöße.
  • Eine Hardyscheibe lässt sich auch zur Regulierung der Lenkung einsetzen, sodass es nicht zu harten Stößen am Lenkrad kommt.
  • Die Hardyscheibe stellt eine Trennung zwischen dem Antrieb und der Karosserie her. Dies dämpft die Geräuschkulisse.
  • Sie gleicht Fluchtfehler und Versätze aus.

Üblicherweise bestehen Hardyscheiben aus elastischen Materialien wie Gummi, verstärkt mit einem Textilgewebe. Sie werden mithilfe von verpressten Metallbuchsen montiert.

Schon gewusst? Die Bezeichnung Hardyscheibe ist überwiegend im deutschsprachigen Raum üblich. Sie geht auf den Erfinder des Bauteils, John Leslie Hardy und seine Firma Hardy Spicer & Co Ltd., zurück. Er hat die Gelenkscheibe vor über 80 Jahren erfunden.

Hardyscheibe defekt? Symptome und Diagnose

Einen Defekt an der Hardyscheibe festzustellen, ist für den Laien nicht einfach. Diese Symptome deuten darauf hin:

  • Beim Herunterschalten ist im Schalthebel ein Schlag spürbar.
  • Beim Auskuppeln erklingt ein metallisches Geräusch.
  • Bei hohen Geschwindigkeiten sind Vibrationen wahrnehmbar.
  • Beim Anfahren kommt es zur Geräuschbildung (z. B. Brummen).

Am einfachsten ist die Diagnose einer defekten Hardyscheibe über eine Sichtkontrolle. Bocken Sie das Fahrzeug auf oder fahren Sie auf die Hebebühne und kontrollieren Sie das Bauteil auf äußerlich erkennbare Risse und zu viel Spiel.

Tipp: Sehr ähnliche Symptome rufen ausgeschlagene Mittellager der Kardanwelle hervor. Kontrollieren Sie diese also unbedingt mit, um unnötige Reparaturkosten zu vermeiden.

Kosten für den Austausch der Hardyscheibe

Ist die Hardyscheibe ausgeschlagen, kommen Sie um den Wechsel nicht herum. Die Reparatur ist recht einfach und lässt sich mit etwas Vorwissen gut selbst durchführen. Sie müssen dazu die Kardanwelle demontieren. Die Scheibe wird jeweils abwechselnd an der Antriebs- und Abtriebswelle mit je einer Buchse verbunden. So lässt sich eine gleichmäßige Kräfteübertragung sicherstellen.

Rechnen Sie mit Materialkosten von etwa 30 bis 50 Euro. Falls Sie die Arbeit in einer Werkstatt erledigen lassen, kommen rund 1,5 bis 2 Stunden Arbeitszeit hinzu. Die Gesamtkosten liegen dann bei circa 165 bis 230 Euro.

Verbesserte Hardyscheibe einbauen – was bringt das?

Da Hardyscheiben in der Regel aus elastischen Materialien bestehen, verschleißen sie früher oder später. Wer dieser Gefahr vorbeugen möchte, setzt beim Austausch auf hochwertigere Varianten, zum Beispiel aus Aluminium. Diese sind besonders robust und halten auch hohen Beanspruchungen stand, wie sie etwa im Motorsport an der Tagesordnung sind.

Der Antriebsstrang wird dadurch versteift, was dem Fahrgefühl einen sportlichen Charakter verleiht. Deshalb kommen diese Hardyscheiben aus Metall bevorzugt im Motorsport sowie in der Tuningszene zum Einsatz. Allerdings verstärkt sich in der Folge die Belastung anderer Bauteile, wie etwa des Antriebsstrangs und der Gummilager. Zudem erfordert der Einsatz einer solchen Hardyscheibe eine exakt ausgerichtete Kardanwelle.

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