Mischbereifung: Wann ist die Verwendung unterschiedlicher Reifen erlaubt?

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Alte, abgenutzte Autoreifen von Autos werden auf einen Haufen gestapelt und in einer Reihe gelagert.
© GettyImages / Aleksandr Zubkov

Die Mischbereifung ermöglicht Ihnen, noch gute Reifen aufzubrauchen, auch wenn Sie keine vier gleichwertigen Reifen zur Verfügung haben. Seien Sie jedoch vorsichtig: Nicht alles, was sinnvoll erscheint, ist auch erlaubt. Erfahren Sie daher in diesem Beitrag, was man unter Mischbereifung versteht und worauf Sie für Ihre persönliche Sicherheit achten sollten.

Was versteht man unter Mischbereifung?

Der Gesetzgeber spricht dann von einer Mischbereifung, wenn Radial- und Diagonalreifen gemischt verwendet werden. Dies ist jedoch heute von untergeordneter Relevanz, weil Diagonalreifen ohnehin nur noch bei sehr alten Fahrzeugen zum Einsatz kommen.

Im Volksmund spricht man deshalb heute deutlich weiter gefasst immer dann von einer Mischbereifung, wenn Sie verschiedene Reifen(typen) kombinieren, zum Beispiel:

  • auf einer Achse Sommerreifen, auf einer Winterreifen
  • unterschiedlich stark abgefahrene Reifen (variierende Profiltiefe)
  • Reifen verschiedener Hersteller
  • unterschiedliche Größen und Breiten

Verschiedene Reifen auf einer Achse: Ist die Mischbereifung erlaubt?

Möchten Sie Sommer- und Winterreifen mischen oder die abgefahrenen Reifen der letzten Saison noch aufbrauchen, müssen Sie sich keine Sorgen machen – in Sachen Mischbereifung ist erstaunlich viel erlaubt. Die folgende Tabelle zeigt, wann Sie verschiedene Reifen auf Vorder- und Hinterachse aufziehen dürfen:

Tabelle

Verschiedene Reifengrößen sind per se unzulässig, es sei denn, die Zulassungsbescheinigung weist diese Möglichkeit aus. In speziellen Fällen, beispielsweise bei Sportwagen, können unterschiedliche Reifengrößen erlaubt sein.

Tipp: Dasselbe gilt übrigens auch für die Mischbereifung beim Motorrad. Im Regelfall dürfen Sie verschiedene Reifentypen nutzen. Es gibt allerdings auch Motorräder, bei denen Sie an ein bestimmtes Reifenfabrikat gebunden sind. Überprüfen Sie die Angaben in Ihrer Zulassungsbescheinigung.

Ist eine Mischbereitung wirklich sicher?

Der Gesetzgeber erlaubt Ihnen also meist, unterschiedliche Reifen pro Achse zu verwenden. Doch nur, weil es nicht verboten ist, ist es nicht automatisch auch sicher. Wenn Sie verschiedene Reifen auf einer Achse mischen, kann sich dies negativ auf das Fahrverhalten auswirken:

  • Das Auto kann eine schlechtere Fahrstabilität auf nasser oder vereister Fahrbahn zeigen. Es neigt bei Aquaplaning zum Schwimmen.
  • Die Fahreigenschaften der Reifen können abweichen. Dies kann eine Tendenz des Autos zur Über- oder Untersteuerung verstärken.
  • In Kurvenfahrten könnte das Fahrzeug ausbrechen, weil die Reifen einen unterschiedlichen Grip aufweisen.
  • Der Bremsweg kann sich verlängern.

Mischbereifung mit Köpfchen: Darauf sollten Sie achten

Möchten Sie aus wirtschaftlichen Gründen eine Mischbereifung aufziehen, sollten Sie einige Grundregeln beachten. So können Sie die Sicherheitsrisiken zumindest etwas verringern:

  • Konzentrieren Sie sich auf einen Reifentyp. Vermeiden Sie es also etwa, Sommer- und Winterreifen zu mischen. Brauchen Sie beispielsweise die zwei Winterreifen mit nicht mehr so gutem Profil besser zu Beginn oder am Ende des nächsten Winters auf statt mitten im Sommer.
  • Montieren Sie möglichst auf einer Achse dieselben Reifen.
  • Montieren Sie verschiedene Reifen nicht über Kreuz (also zum Beispiel vorne links und hinten rechts).
  • Nutzen Sie Reifen mit unterschiedlicher Profiltiefe, sollten Sie die besseren Reifen auf der hinteren Achse montieren.

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