Quads und All-Terrain-Vehicles (ATVs) sind äußerst beliebt – bei sportlichen Fahrern ebenso wie bei Land- und Forstwirten, die eine flexible und wendige Unterstützung in ihrem Beruf benötigen. Bewährt hat sich dabei die sogenannte LoF-Zulassung. In diesem Beitrag erfahren Sie, was eine LoF-Zulassung ist, unter welchen Voraussetzungen Sie sie bekommen und wie viel Kfz-Steuer Sie dann zahlen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine LoF-Zulassung?
Die Abkürzung „LoF“ steht für „Land- und Forstwirtschaft“. Gemeint ist also eine land- oder forstwirtschaftliche Zulassung für Kraftfahrzeuge mit vier Rädern. Vorrangig ist sie für Traktoren und andere land- und forstwirtschaftliche Nutzfahrzeuge gedacht. Es ist aber auch eine von mehreren Optionen, um Quads oder ATVs zuzulassen.
Sie können ein Quad als Leichtkraftfahrzeug oder als vierrädriges Kfz zur Personenbeförderung zulassen. Beide Varianten sind jedoch mit Einschränkungen verbunden: Ein Leichtkraftfahrzeug darf höchstens 45 km/h schnell sein. Und das vierrädrige Kfz zur Personenbeförderung muss auf höchstens 15 kW gedrosselt werden. Beides ist völlig ausreichend, um mit dem Quad von A nach B zu kommen. Aber rasanter Fahrspaß kommt dabei wahrlich nicht auf.
Die LoF-Zulassung ist hingegen eine legale Möglichkeit, um ein Quad oder ATV ohne Leistungsbegrenzung zu nutzen. Sie ist sehr beliebt, aber auch an zahlreiche Voraussetzungen geknüpft, die Sie erfüllen müssen.
Voraussetzungen für die LoF-Zulassung eines Quads
Damit Sie diese spezielle Zulassung für Ihr Quad nutzen können, müssen Sie unter anderem diese Voraussetzungen erfüllen:
- Ausstattung mit zwei voneinander getrennten Frontscheinwerfern, einem Rückscheinwerfer und einer Nebelschlussleuchte
- Nachrüstung einer im Fahrzeugschein eingetragenen typisierten Anhängerkupplung mit Steckdose
- Einbau eines Rückwärtsgangs
- Hubraum mehr als 50 ccm
Um die Voraussetzungen für die LoF-Zulassung zu erfüllen, können Sie ein bestehendes Quad entsprechend umbauen. Oder Sie wählen gleich ein Modell, das die erforderlichen Features bereits ab Werk mitbringt. In beiden Fällen entstehen allerdings Mehrkosten, die sich alleine durch die mögliche Steuerersparnis nicht ausgleichen. Allerdings gewinnen Sie mit der wegfallenden Drosselung ein deutliches Plus an Fahrspaß.
Achtung: Nicht nur das Fahrzeug muss die Voraussetzungen für die LoF-Zulassung erfüllen, sondern auch Sie. Sie benötigen einen Nachweis über eine eigene landwirtschaftliche Nutzfläche, die Sie mit dem Fahrzeug bearbeiten wollen.
LoF-Zulassung & Steuer: Diese Steuervorteile gibt es
Die LoF-Zulassung fürs Quad ist von Bedeutung, wenn es um die Kfz-Steuer geht. Hier gab es erst vor wenigen Jahren eine Änderung, die für viele Besitzer von Quads eine höhere finanzielle Belastung bedeutet. Früher zahlten sie lediglich 2 Euro Kfz-Steuer pro angefangene hundert Kubikzentimeter.
Seit einigen Jahren werden Quads und ATVs mit Trikes gemeinsam in einer einheitlichen Steuerklasse zusammengefasst. Seither zahlen die Besitzer einheitliche, feste Steuersätze, je nach Antriebsart und Hubraum:
- Benziner: 21,07 Euro pro hundert Kubikzentimeter (25,36 Euro bei Nichteinhaltung der Grenzwerte der Richtlinie 97/24/EG)
- Diesel: 33,29 Euro pro hundert Kubikzentimeter (37,58 Euro bei Überschreitung der Grenzwerte)
Melden Sie Ihr Quad jedoch per LoF-Zulassung an, fallen Sie unter die deutlich günstigere Gewichtsbesteuerung und zahlen nur 11 Euro pro 100 Kilogramm Gewicht.
Wird die LoF-Zulassung abgeschafft?
Das Gerücht hält sich hartnäckig: Die LoF-Zulassung für Quads solle abgeschafft werden. Tatsächlich gibt es bereits seit einigen Jahren in der Bundesregierung den Plan, an der derzeitigen Zulassungspraxis etwas zu ändern. Bislang ist es hier jedoch zu keinen konkreten Beschlüssen gekommen. Somit gibt es aktuell keinen Anlass, von einer Abschaffung der LoF-Zulassung auszugehen.
Das ist so auch sinnvoll. Denn Quads und ATVs stellen sich als äußerst vielfältige Helfer in der Land- und Forstwirtschaft heraus. Ob Schneepflug, Anhänger oder Düngerstreuer, die wendigen Fahrzeuge sind ideale Arbeitsmaschinen für kleinere landwirtschaftliche Betriebe, die nur kleinere Flächen bestellen. Und auch Forstwirte schätzen die kompakten ATVs, da sie damit auf schlecht ausgebauten Waldwegen schneller vorankommen als mit einem normalen Auto.
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