Einspritzdüsen überholen, austauschen oder reinigen – einfach erklärt

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Einspritzdüsen
© GettyImages / Dmytro Aletskyi

Der Motor springt nicht an oder geht während der Fahrt aus. Die Motorkontroll-Leuchte ist im Dauereinsatz. Und Ihr Auto zieht bläulich-schwarze Abgaswolken hinter sich her. All das können Hinweise auf eine defekte Einspritzdüse sein. Nun stellt sich die Frage, ob sich eine Einspritzdüse reinigen lässt oder besser ausgetauscht wird. Und was kann passieren, wenn Sie die Anzeichen für kaputte Einspritzdüsen ignorieren?


Folgend nehmen wir diese komplexen Autoteile unter die Lupe. Sie erfahren, ob sich Einspritzdüsen überhaupt reinigen lassen. Wie viel eine Reparatur beziehungsweise der Austausch einer Einspritzdüse kostet. Und wir klären, ob auch Laien Einspritzdüsen selbst wechseln können.

Einspritzdüsen: Funktion und Aufbau

Fakt ist, dass ein Verbrennungsmotor ohne Einspritzdüsen nicht funktioniert. Abhängig vom Motor werden diese wichtigen Autoteile auch Einspritz-Ventile oder Injektoren genannt.

Ihr Job ist es, eine exakt abgestimmte Menge des Kraftstoffs in den Brennraum einzuspritzen. Dabei zerstäubt die Einspritzdüse den Kraftstoff, der dann von der Zündkerze entzündet wird. Dieser Vorgang ist auf die Millisekunde getaktet. Ausgehend von der Lebensdauer eines Nutzkraftfahrzeugs (beispielsweise ein Lkw), leistet ein Injektor rund eine bis zwei Milliarde Einspritzungen.

Eine Einspritzdüse besteht aus mehreren Teilen:

  • Hochdruckanschluss für den Kraftstoffzulauf
  • Rücklaufleitung für den Kraftstoff
  • Düsenkörper
  • Düsennadel
  • Druckfeder

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Alle Einzelteile sind perfekt aufeinander abgestimmt und können somit auch nicht ausgewechselt werden. Bei einem Pkw wird der Kraftstoff innerhalb der Einspritzdüse durch bis zu fünf Löcher gepresst und zerstäubt.

Woran macht sich eine kaputte Einspritzdüse bemerkbar?

In der Einleitung haben wir bereits einige Symptome einer defekten Einspritzdüse beschrieben. Darüber hinaus können sich defekte Einspritzventile im Auto durch folgende Anzeichen bemerkbar machen. Der Vollständigkeit halber führen wir die bereits oben genannten Merkmale einer beschädigten Einspritzdüse noch einmal auf:

  • Der Motor startet schwer oder springt nicht an.
  • Er geht während der Fahrt aus.
  • Der Motor läuft unrund: Er verursacht Klopfgeräusche und Fehlzündungen.
  • Ein deutlicher Leistungsverlust des Autos.
  • Das Fahrzeug beschleunigt schlechter.
  • Schwarze oder blaue Abgaswolken.
  • Erhöhte Abgaswerte im Rahmen der Hauptuntersuchung.
  • Kraftstoffgeruch im Innenraum.
  • Aktive Motorkontroll-Leuchte und Fehlerspeichereintrag im Bordcomputer.

Wichtig: Einige dieser Anzeichen können auch andere Ursachen als eine defekte Einspritzdüse haben. Zum Beispiel schadhafte Zündkerzen oder eine kaputte Zündspule. Bringen Sie Ihr Auto bereits bei einem dieser Anzeichen in eine Werkstatt, um die Fehlerquelle frühzeitig zu erkennen.
Wenn Sie mit einer kaputten Einspritzdüse weiterfahren, dann nehmen Sie teure Motor- und/oder Katalysatoren-Schäden in Kauf. Sobald ein Injektor nicht mehr zu 100 % funktioniert, gelangt unverbrannter Kraftstoff an den Kolben. Dies kann zu einem Kolbenfresser und somit zu einem Totalausfall des Motors führen.

Einspritzdüsen reinigen: Eine kostengünstige Option?

Unsere Kfz-Profis von Motointegrator raten grundsätzlich davon ab, Einspritzdüsen zu reinigen. Es gibt zwar Spezialbetriebe, welche Einspritzdüsen überholen. Doch aufgrund der komplexen Bauweise des Einspritzventils dauert diese Prozedur sehr lange. Allerdings lassen sich im Vergleich zum Neukauf knapp die Hälfte der Materialkosten sparen.

Ob neu oder gereinigt – der Aufwand bleibt der Gleiche

Der Arbeitsaufwand, um an die Einspritzdüsen zu gelangen, ist beachtlich. Hier spielt es auch keine Rolle, ob Sie die Einspritzdüsen reinigen oder gegen neue Injektoren austauschen. Um an die Einspritzventile zu gelangen, werden zunächst verschiedene Motorteile demontiert. Dieser Aufwand variiert mit der Motorkonstruktion.

Grundsätzlich reicht es, nur die defekte Einspritzdüse zu wechseln. Es empfiehlt sich aber, gleich den kompletten Satz auszutauschen. Somit vermeiden Sie das Risiko, diese aufwendige Reparatur wegen einer weiteren beschmutzten oder beschädigten Einspritzdüse wiederholen zu müssen.

Achtung: Bei Dieselfahrzeugen sitzen die Einspritz-Ventile oft extrem fest. Der Ausbau erfolgt mittels Spezialwerkzeug und erfordert viel Erfahrung. Es kommt vor, dass die Einspritzdüsen zu fest sitzen und ausgebohrt werden müssen.

Mit einem Diagnosegerät werden die neuen Einspritzdüsen nach dem Einbau mit dem Motorsteuergerät gepaart.

Wie Sie sehen, ist es sehr schwierig, die Einspritzdüsen selbst zu wechseln.

Einspritzdüsen überholen oder ersetzen – die Kosten

Unabhängig davon, ob Sie eine defekte Einspritzdüse reinigen oder lieber mit einem neuen Injektor ersetzen: Um die Kosten für den Aus- und Einbau kommen Sie nicht herum. Diese hängen von zwei Faktoren ab: Zum einen vom Stundensatz der Mechatroniker. Zum anderen vom Aufwand. Dieser erhöht sich um ein Vielfaches, wenn beispielsweise die Einspritzdüsen eines Dieselmotors ausgebohrt werden.

Bei den Materialkosten kommt es darauf an, wie viele Einspritzdüsen Sie austauschen lassen. Desto mehr Zylinder ein Motor hat, desto mehr Injektoren sind verbaut. Zudem sind die Einspritzdüsen eines Otto-Motors (Benzin) deutlich günstiger als die eines Dieselmotors. Die Einspritzdüse durch Spezialunternehmen reinigen zu lassen ist zwar günstiger, dafür dauert es aber auch viel länger.

Für Benziner kostet eine Einspritzdüse zwischen 50,- und 300,- Euro. Die Einspritzventile eines Dieselmotors werden dagegen von 350,- bis zu 1.200 Euro pro Stück gehandelt.

Tipp: Wenn Sie die Einspritzdüsen in der Freien Werkstatt Ihres Vertrauens wechseln lassen, dann können Sie richtig Geld sparen. Nach Absprache mit dem Kfz-Meister bestellen Sie die Einspritzdüsen bei Motointegrator. Wir bieten komplette Injektoren sowie alle Ersatzteile für Einspritzdüsen zu unglaublich günstigen Preisen an.