Hauptbremszylinder defekt? – Symptome, Reparatur und Kosten im Überblick

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Hauptbremszylinder Auto
© GettyImages / Drbouz

Verliert das Auto an Bremskraft, kann ein defekter Hauptbremszylinder die Ursache sein. In diesem Fall sollten Sie unbedingt sofort die Werkstatt aufsuchen, um die Komponente auszuwechseln bzw. zu reparieren.
Hauptbremszylinder wandeln den Druck, der auf das Bremspedal ausgeübt wird, in Scheiben- und Trommelbremsen in hydraulische Bremskraft um. Fällt der Hauptbremszylinder aus, gilt das Fahrzeug nicht mehr als betriebssicher und muss sofort repariert werden. Um trotzdem das Unfallrisiko zu reduzieren, sind heutige Pkws mit zwei getrennten Bremskreisen ausgestattet. Tandem-Hauptzylinder erzeugen hier den hydraulischen Druck für diese zwei getrennten Bremskreise. Bei einem Ausfall eines der Bremskreise, wird der Bremsdruck in dem noch funktionierenden Bremskreis aufgebaut, sodass das Fahrzeug noch immer bremsen kann.

Hauptbremszylinder defekt – Symptome

Eine verminderte Bremsleistung ist immer ein Hinweis auf einen defekten Hauptbremszylinder, da nur noch zwei statt vier Räder abgebremst werden. Ein weiterer Pedalweg der Bremse ist ebenfalls ein Indiz für einen Defekt am Hauptbremszylinder. Da eine der Druckkammern nicht mehr mit Bremsflüssigkeit gefüllt ist, wandert der Druckpunkt in diesem Fall spürbar nach hinten und das Pedal muss wesentlich weiter durchgetreten werden, bis eine Bremsleistung zu spüren ist. Ein weiches Bremspedal beim Betätigen, d. h. ein Absinken des Fußes in Richtung des Bodenblechs, ist ebenfalls ein Warnzeichen für einen defekten Hauptbremszylinder. Gleichzeitig schlägt auch der Bremsdrucksensor Alarm und zeigt über die Warnleuchte am Bordcomputer einen Defekt der Komponente an. In diesem Fall sollten Sie mit angepasster Geschwindigkeit fahren oder das Fahrzeug abschleppen lassen.

Symptome im Überblick:

  • Verminderte Bremsleistung
  • Weiterer Pedalweg der Bremse beim Bremsvorgang
  • Weiches Bremspedal beim Bremsen
  • Aufleuchten der Warnleuchte
  • Warnsignal über den Bordcomputer

Hauptbremszylinder wechseln

Da der Hauptbremszylinder zu den sicherheitsrelevanten Komponenten eines Fahrzeugs gehört, sollte der Wechsel der Komponente in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden. Bei unsachgemäßer Reparatur gefährden Sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Zudem besteht das Risiko, dass Sie beim Wechsel des Hauptbremszylinders andere Komponenten beschädigen, z. B. die ABS-Einheit. Problematisch bei einem Wechsel ist die Erneuerung der Bremsflüssigkeit und die Ventile und Dichtungen zum Ausgleichsbehälter. Schließen die Ventile nicht korrekt, kommt es zu einem Druck im Ausgleichsbehälter – er wird sozusagen aufgepumpt.

Kosten des Wechsels von Hauptbremszylindern

Während die Kosten für einen Hauptbremszylinder relativ gering sind, sind es meistens die Arbeitszeiten, die mit enormen Kosten zu Buche schlagen. Je nach Lage des Hauptbremszylinders kann der Wechsel der Komponente sehr aufwendig sein. In schwierigen Fällen kann es bis zu drei Stunden dauern, bis der Hauptbremszylinder gewechselt ist. Für den Wechsel des Hauptbremszylinders sollten Sie daher mit Kosten zwischen 300 Euro und 700 Euro rechnen.
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FAQs

Wann sollte der Hauptbremszylinder gewechselt werden?

Ein defekter Bremszylinder zeigt sich an eventuell austretendem Hydrauliköl und an einem ungewöhnlichen Verhalten beim Bremsen. Zudem neigt ein Fahrzeug mit einem defekten Radbremszylinder zum Verziehen. Spätestens jetzt sollte ein Bremszylinder gewechselt werden.

Welche Unterschiede gibt es bei Bremsflüssigkeiten?

Bremsflüssigkeit ist nicht gleich Bremsflüssigkeit. Die Flüssigkeiten unterscheiden sich in einzelnen Klassen DOT 3, DOT 4, DOT 5 und DOT 5.1 und hier zwischen dem Siedepunkt und die Kälteviskosität. Benötigen Sie also eine neue Bremsflüssigkeit, sollten Sie auf den Fachhandel vertrauen oder sich am Handbuch des Fahrzeugs orientieren.

Wie viele Bremszylinder hat ein Auto?

Ein Fahrzeug besitzt insgesamt fünf Bremszylinder: ein Hauptbremszylinder und vier Bremszylinder an jeweils einem Rad.

Wie stelle ich fest, ob der Bremskraftverstärker defekt ist?

Ein defekter Bremskraftverstärker zeigt sich durch eindeutige Anzeichen, sodass selbst Laien den Defekt erkennen können. Ein Fahrzeug mit einem defekten Bremskraftverstärker zeigt zwar noch eine Bremswirkung, allerdings erst nach einem wesentlich höheren Druck aufs Bremspedal als normal. Auch ein Bremspedal, das sich bei abgestelltem Motor nur schwer durchtreten lässt, ist ein Hinweis auf einen Defekt des Bremskraftverstärkers. Aufgrund von Undichtigkeiten an den Dichtungen oder Rostlöchern im Gehäuse zischt der Bremskraftverstärker, was ebenfalls ein Indiz auf einen defekten Bremskraftverstärker ist.