Stau während der Urlaubsreise: Das sollten Sie wissen

0
419
Stau
© Shutterstock / Ppictures

Vor allem in der Urlaubszeit kann das Fahren im Stau nicht immer verhindert werden.

Deutschland ist Stauland: In besonders betroffenen Städten wie Stuttgart oder Köln steht der durchschnittliche Autofahrer jährlich rund 65 Stunden im Stau; selbst im europäischen Vergleich gilt die Verkehrssituation in und um die Rheinmetropole als problematisch – mehr Stillstand erwartet die Autofahrer nur in London und Brüssel. Selbst wer in ländlichen Gebieten wohnt, gerät in der Urlaubszeit leicht in die Staufalle. Der Verkehrskollaps vergeudet dabei nicht nur Zeit und Kraftstoff, sondern kostet auch Nerven. Was sollten Sie wissen, um entspannt die nächste Urlaubsfahrt absolvieren zu können?

Stau: Rechtzeitig aufbrechen

Zunächst sollte natürlich versucht werden, einen Stau grundsätzlich zu meiden. Weil der Samstag der beliebteste An- und Abreisetag ist, kommt es besonders dann leicht zu einem Verkehrschaos. Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, sollte Sie deshalb an einem Sonntag oder Montag fahren. Am Sonntag besteht zudem der Vorteil des Lkw-Fahrverbots, wodurch die Straßen noch ein klein wenig leerer sind. Viele Urlauber beginnen die Reise zudem in den Vormittagsstunden nach dem Frühstück – allerdings sind genau dann die Straßen am vollsten. Besser ist es, in den frühen Morgenstunden aufzubrechen und den weitaus weniger dichten Verkehr zum schnellen Fortkommen nutzen.

Stauforscher: Ausweichen kaum sinnvoll

Vor allem bei der Nutzung von Nord-Süd-Verbindungen ist es allerdings trotzdem schwierig, einen Stau gänzlich mit Sicherheit umgehen zu können. Stauforscher haben nach aktuellen Untersuchungen herausgefunden, dass das Umfahren von Staus zudem nicht lohne.  Michael Schreckenberg, Professor für Physik von Transport und Verkehr an der Uni Duisburg-Essen, bringt es auf eine einfache Formel „Durchhalten statt rausfahren!“. Dem Wissenschaftler zufolge reiche es schon, wenn zehn Prozent der Autofahrer eine Alternativroute suchen würden, damit diese ebenfalls in kürzester Zeit verstopft sei. Die einzige Ausnahme ist Schreckenberg zufolge die Vollsperrung einer Autobahn, etwa nach einem schweren Unfall.

Was sollte beim Fahren im Stau beachtet werden?

Doch wie sollten Sie sich im Stau verhalten? Zunächst ist es natürlich sinnvoll, vorbereitet zu sein. Insbesondere bei der Fahrt mit kleinen Kindern sollte darauf geachtet werden, dass für das leibliche Wohl ebenso gesorgt ist wie für Unterhaltung. Auch hinsichtlich des Fahrens sollten Sie einige Dinge wissen:

– Für Rettungsfahrzeuge muss eine Gasse gebildet werden, in der Mitte der Fahrbahn. Eine Missachtung kostet 20 Euro Bußgeld

– Auch bei vollständigem Stillstand ist das Telefonieren mit dem Smartphone ohne Freisprecheinrichtung verboten

– Das Betreten der Fahrbahn bleibt verboten. Nur Maßnahmen zur Sicherung einer Unfallstelle sind erlaubt

– Der Standstreifen bleibt auch beim Stau tabu

– Beim Stillstand oder der Fahrt bis maximal 60 km/h ist das Rechtsüberholen erlaubt

– Wenden oder Rückwärtsfahren bleibt in jedem Fall streng verboten

– Motorradfahrer schlängeln sich gerne durch – was ebenfalls nicht erlaubt ist

Was ist generell in der Urlaubssaison zu beachten?

Der Großteil der Urlauber fährt entweder an die Küste oder in die Alpen. Der Reiseverkehr in die Urlaubsgebiete ist an Freitagen und vor Feiertagen von 13:00 bis 20:00 Uhr sowie an Samstagen von 09:00 bis 15:00 Uhr am stärksten. Auf der Rückreise sind die Stoßzeiten vor allem freitags von 14:00 bis 19:00 Uhr, samstags von 11:00 bis 18:00 Uhr sowie sonntags von 14:00 bis 20:00 Uhr. Wer flexibel ist und die größten Staus umgehen möchte, sollte auf Dienstag und Mittwoch als Reisetage ausweichen.

Stau
© Shutterstock / Artens

Welche Bundesländer haben wann Sommerferien?

Nordrhein-Westfalen macht in Sachen Sommerferien den Anfang, hier beginnen die Ferien bereits am 29. Juni. Die beiden Schlusslichter Baden-Württemberg und Bayern haben erst ab 30. Juli bzw. 1. August Sommerferien. Demzufolge haben in der ersten August-Hälfte nahezu alle Bundesländer Ferien, was bedeutet, dass in dieser Zeit mit einem sehr verstärkten Verkehrsaufkommen zu rechnen ist. Und auch in der zweiten Juli-Hälfte kann man sich auf so einige Ferien-Staus einstellen.

Quellen: