Bremsscheiben

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Sie gehören zu den am stärksten beanspruchten Bauteilen. Gleichzeitig sorgen sie für Ihre Sicherheit: Bremsscheiben. Je nach Fahrstil, Belastung und Art der Bremsscheiben müssen sie in regelmäßigen Abständen überprüft und erneuert werden.

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Was bedeutet die Bemängelung bei der HU (Hauptuntersuchung durch TÜV, Dekra) "Bremsscheibe hinten rechts Tragbild mangelhaft"?

Die meisten Fahrzeugbesitzer werden auf bestimmte Mängel erst aufmerksam, wenn sie durch die Werkstatt oder bei der technischen Hauptuntersuchung (umgangssprachlich TÜV) auf Mängel hingewiesen werden. Bei den Bremsscheiben betrifft das vor allem das Tragbild. Damit können unterschiedliche Mängel gemeint sein.

- einige Bereiche der Scheibe sind korrodiert, die Bremsbeläge drücken beim Bremsen hier nicht auf die Scheibe

- die Stärke der Bremsscheibe in nicht mehr ausreichend

- es sind tiefe Riefen auf der Bremsfläche zu sehen

- die Bremsscheibe weist Verfärbungen auf (blau)

Sind einige Bereiche der Bremsscheiben korrodiert, die sich auf der Anpressfläche der Bremsbeläge befinden, deutet das an, dass die Bremsklötze hier nicht mehr auf die Scheibe drücken beim Bremsen. Das können Unebenheiten der Scheiben sein (ein Schlag), aber eventuell auch festsitzende Bremskolben, sodass die Bremsklötze nur noch teilweise an die Scheiben gedrückt werden. Aber auch verkantete Bremsklötze wären denkbar oder ein Sandkorn zwischen Belag und Bremsscheibe.

In diesem Fall sind zumeist aber auch tiefe Riefen in den Bremsscheiben zu sehen. Diese Riefen können aber auch wieder andere Ursachen haben: minderwertige Bremsscheiben und/oder Bremsbeläge, Verschmutzungen und Verkantungen der Bremsbeläge, außerdem glasige (heiß gewordene) Bremsbeläge, die nun teilweise so hart sind, dass der Abrieb nicht mehr am Belag, dafür aber an der Bremsscheibe erfolgt.

Was bedeuten Verfärbungen auf der Bremsscheibe?

Durch diese Verkantungen oder sich nicht mehr lösende Bremsbeläge bremsen diese quasi dauerhaft. Dadurch entsteht Hitze, die Bremsscheibe kann sogar zum Glühen beginnen. Bei neuen Bremsbelägen besteht zudem das Risiko, dass sofort nach dem Wechsel massive Vollbremsungen vorgenommen werden. Auch dadurch wird das Material über die Maßen erhitzt. Dadurch verhärtet der Bremsbelag, er wird glasig (sieht glasig aus und wird hart wie Glas). Dadurch erfolgt nun massiver Abrieb an der Scheibe, wobei die Bremskraft eher gering ist. Außerdem können sich feine Haarrisse zeigen.

Wurde die Bremsscheibe massiv blau, deutet das darauf hin, dass die Scheibe zuvor glühte. Dadurch wird das Gefüge, die Struktur des Metalls der Bremsscheibe, massiv verändert und instabil. Die Scheibe wird hart und damit leichter zerbrechlich. Ausgeglühte Bremsscheiben sind also ein massives Sicherheitsrisiko und müssen unbedingt und umgehend ersetzt werden. Eventuell ist es sogar erforderlich, nun auch die Bremssättel, die Bremsbeläge und eventuell die Radlager zu inspizieren, denn bei glühenden Bremsscheiben werden auch diese Bereiche erhitzt - auch die Bremsflüssigkeit, die nun ebenfalls getauscht werden sollte.

Was tun, wenn die Bremsscheibe glüht?

Auf keinen Fall darf eine glühende Bremsscheibe mit Wasser gekühlt werden - es könnte sie zerreißen. Glüht eine Bremsscheibe, sind die Bremsbeläge fest und lösen sich nicht mehr. Weiterfahren geht also nicht. Nun ist es wichtig, möglichst viel kalte Luft an die Bremsscheibe zu führen. Es sollte zudem bedacht werden, dass sich auch eine Brandgefahr einstellen kann (zum Beispiel flüssiges Fett aus dem Radlager, welches nun austritt). Auch das Gefüge von Alufelgen kann darunter leiden, wenn die Bremsscheibe sehr lang und wirklich massiv glüht.

Wie können festgerostete Bremsscheiben gelöst werden?

Bei festgerosteten Bremsscheiben muss unterschieden werden, was fest ist:

- der Bremsbelag auf der Scheibe

- bei Bremsscheiben hinten die angezogene Handbremse

- die Bremsscheibe, die abgenommen werden soll und an der Nabe festklebt

Lösen sich die Bremsbeläge nicht mehr, muss der Bremssattel wieder gangbar gemacht werden. Die Bremse ist also entsprechend zu zerlegen. Bei einer angezogenen Handbremse kann es passieren, dass die Mechanik korrodiert und quasi verklebt. Eventuell helfen einige Schläge auf die Mechanik oder die Innenseite der Bremsscheibe (da sich für die Handbremse eventuell Bremsbacken in einer kleinen integrierten Bremstrommel an der Scheibe befinden). Durch ein ruckartiges Anfahren kann die Handbremse eventuell auch gelöst werden.

Andernfalls hilft eventuell noch dasselbe, was auch bei einer festgerosteten Bremsscheibe durchzuführen ist: kräftig die Auflagefläche (an Schraubenbohrungen) mit Rostlöser einsprühen und mindestens über Nacht einwirken lassen. Dabei keinen Rostlöser auf die Bremsscheibenbremsfläche oder die Bremsbeläge bringen! Eventuell haben Sie auch eine oder zwei Schrauben vergessen, mit denen die Bremsscheiben zusätzlich auf der Nabe fixiert werden. Außerdem sind manche Bremsscheiben auch über das Radlager fixiert, weshalb das Einbauen und Ausbauen die Fachwerkstatt übernehmen sollte (Lager neu fetten, einstellen etc.).

Eventuell hilft es auch, vorsichtig mit der stumpfen Seite eines Hammers und einem Holzklotz auf die Auflagefläche der Bremsscheibe zu klopfen. Keinesfalls darf der Hammer an der eigentlichen Bremsscheibe angesetzt werden, da sich so die Scheibe verziehen kann. Beim Fahren und beim Tritt auf das Bremspedal zeigt sich ein solcher Schaden dann, indem das Pedal auf und ab vibriert. Solche defekte Bremsscheiben müssen ebenfalls umgehend getauscht werden.

Was ist die Mindeststärke bzw. das Mindestmaß bei Bremsscheiben?

Die Mindeststärke ist nicht immer einfach festzustellen, da ja zwischen innen belüfteten und vollen Bremsscheiben unterschieden wird. Eine einheitliche Mindeststärke der Bremsscheiben gibt es nicht. Diese hängt auch vom jeweiligen Hersteller der Scheiben ab. Grob als Faustregel gilt, dass mit zwei Sätzen Bremsbelägen eine Bremsscheibe angefahren wird, bevor auch diese getauscht werden sollte. Eine klare Aussage zur Stärke der Bremsscheibe kann aber in jedem Fall der Fachbetrieb machen.

Ansonsten zu beachten

Für manche Fahrzeugmodelle können wahlweise volle oder innen belüftete Bremsscheiben verwendet werden, wieder andere schreiben strikt vor, welche Scheiben zu verwenden sind. Beim Bremsscheibenwechsel sollten auch die Bremsbeläge getauscht werden, da diese einlaufen können. Bei neuen Scheiben würde das sofort zu Riefen führen. Außerdem sind die Bremskolben der Bremssättel gangbar zu machen. Aufgrund des höheren zeitlichen Abstands kann zudem bei dieser Gelegenheit die Bremsflüssigkeit erneuert werden (Bremsflüssigkeit zieht Wasser an und lässt sich dann komprimieren). Letztendlich ist aber auch hier das Alter der Bremsflüssigkeit entscheidend.