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Das Auto selbst lackieren oder von einem Profi lackieren lassen?

Spraydose - Auto lackieren

© GettyImages / GregorBister

Die Komplettlackierung eines Autos ist teuer. Wir zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, das Auto selbst zu lackieren und worauf es dabei ankommt.

 

Wie viel kostet eine Komplettlackierung?

Bevor man ein Auto komplett neu lackieren kann, sind einige Vorarbeiten erforderlich, die ins Geld gehen. Damit das Auto nach der Komplettlackierung aussieht wie frisch vom Band gelaufen, müssen beispielsweise die Stoßfänger, Zierleisten, Scheinwerfer und Rückleuchten oder auch der Kühlergrill abmontiert werden. Dellen, Kratzer und Roststellen muss man bearbeiten und instand setzen. Weitere Vorbereitungen wie das Abschleifen des alten Lacks und das Abkleben des Fahrzeugs kosten viel Zeit und damit Geld. Die gesamten Vorbereitungsarbeiten erfordern bei einer Komplettlackierung die meiste Zeit. Aber nur, wenn man das Fahrzeug perfekt vorbereitet, kann auch das Ergebnis perfekt sein. Für die neue Lackierung werden mindestens zwei Lackschichten, die Farbschicht und eine Klarlackschicht benötigt. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Komplettlackierung eines Kleinwagens auf mindestens 3.000 bis 4.000 Euro. Die Lackierungskosten für größere Fahrzeuge können durchaus auch 10.000 Euro und mehr betragen.

Bei einer Profi-Lackierung kann man, wenn der Lackierbetrieb es zulässt, durch die Übernahme der Vorarbeiten in Eigenregie viel Geld sparen. Das heißt, alle Instandsetzungsarbeiten, Abschleifen und Abkleben des ganzen Fahrzeuges werden selbst durchgeführt und das Fahrzeug anschließend zum Lackierer transportiert.

 

Kann man ein Auto selbst lackieren?

© GettyImages / EXTREME-PHOTOGRAPHER

Angesichts der hohen Kosten für eine professionelle Lackierung überlegen viele, ob es nicht günstiger ist, das Auto selbst zu lackieren. Im Prinzip ist eine Kfz-Lackierung in Eigenregie möglich. Allerdings wird das Ergebnis aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die Qualität einer Profi-Lackierung erreichen. Wer sein Auto selbst lackieren möchte, hat drei Möglichkeiten.

 

Das Auto mit einer Rolle lackieren

Eine Kfz-Lackierung mit der Rolle ist möglich, wenn man das Fahrzeug nicht mehr verkaufen soll. Wer schon einmal eine Tür mit einer Rolle lackiert hat, der weiß, dass es fast unmöglich ist, eine glänzende und gleichmäßige Oberfläche zu erzielen. Entsprechend ist das Ergebnis auch bei einer Kfz-Lackierung mit der Rolle. Die Lackoberfläche erinnert häufig an eine Orangenhaut. Auch kann man Autolacke praktisch nicht mit der Rolle verarbeiten. Es muss daher auf Lacke aus dem Baumarkt zurückgegriffen werden. Diese Lacke sind wesentlich weniger hart und weniger widerstandsfähig als Autolacke. Das Lackieren eines Autos mit der Rolle ist daher nur empfehlenswert, wenn durch den neuen Lacküberzug ein gewisser Schutz des Fahrzeugs erreicht werden soll. Die Autolackierung mit der Rolle ist sehr günstig und schnell erledigt. Zum Lackieren selbst werden nur der Lack, Verdünnung und eine Farbwanne mit Rolle benötigt.

 

Kann man ein Auto mit Spraydosen lackieren?

Wer sein Auto mit Spraydosen lackiert, kann durchaus akzeptable Ergebnisse erzielen. Allerdings ist dafür einige Erfahrung im Umgang mit Lacksprays erforderlich. Empfehlenswert ist diese Art der Autolackierung im Grunde nur für das Beilackieren von behobenen Schäden, beseitigten Roststellen oder die Lackierung von einzelnen Teilen wie Kotflügeln oder Türen. Wenn das gesamte Fahrzeug mit Spraydosen neu lackiert werden soll, dann müssen die gleichen Vorarbeiten durchgeführt werden wie bei einer Komplettlackierung durch einen Profi-Lackierer. Die Lackierung mit Spraydosen wird immer von oben nach unten durchgeführt. Die Spraydose wird dabei im Kreuzgang geführt und jede Spraydose muss vor dem Gebrauch entsprechend den Herstellerangaben gut geschüttelt werden. Für einen Kleinwagen werden ca. 12 bis 15 Spraydosen mit 400 ml Inhalt benötigt.

 

Kfz-Lackierung mit der Farbspritzpistole

Wer über die entsprechende Ausrüstung und einen geeigneten Arbeitsraum verfügt, der kann sein Kfz auch mit einer Farbspritzpistole wie ein Profi lackieren. Um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen, ist jedoch einige Übung erforderlich. Wie bei der Kfz-Lackierung mit Spraydosen ist die Vorarbeit entscheidend für das Ergebnis.

© GettyImages / ivanastar

Was braucht man um ein Auto zu lackieren?

Um ein Auto zu lackieren, wird zunächst eine ausreichend große, zugfreie, trockene und möglichst saubere Garage oder Halle benötigt. Diese Voraussetzung sollte mit Ausnahme bei einer Lackierung mit der Rolle auf jeden Fall gegeben sein. Zusätzlich benötigt man die folgenden Materialien:

Trocken- und Nass-Schleifpapier

Silikonentferner

Staubbindetücher

Klebeband und Abdeckpapier oder Abdeckfolie

Lack, Härter und Verdünner

 

Trocken- und Nass-Schleifpapier

Bevor man das Fahrzeug neu lackieren kann, muss man den alten Lack anschleifen oder ganz abschleifen. Muss der Lack ganz abgeschliffen werden, ist für eine Schleifmaschine und Schleifpapier mit einer 80er bis 120er Körnung empfehlenswert. Zum Anschleifen des Lacks wird von für das Schleifen von Hand Nass-Schleifpapier mit einer 400er bis 600er Körnung verwendet. Wird der Lack mit einer Maschine angeschliffen, ist Schleifpapier mit einer Körnung von 240 bis 320 empfehlenswert.

 

Staubbindetücher

Mit einem Staubbindetuch werden nach dem Anschleifen letzte Staubreste von den zu lackierenden Flächen entfernt. Sie sind daher für eine Autolackierung unverzichtbar. Eine Ausnahme ist hier nur die Lackierung mit der Rolle. Hier reicht es, die Flächen mit einem feuchten Tuch abzuwischen.

 

Silikonentferner

Silikonentferner ist für eine Autolackierung ebenfalls unverzichtbar. Mit diesem Mittel werden Fettrückstände, Silikonreste und andere Verschmutzungen gründlich entfernt. Sobald man die Flächen mit Silikonentferner reinigte, sollten Sie nicht mehr mit bloßen Händen berührt werden. Ab diesem Zeitpunkt sollte man immer Handschuhe tragen.

 

Klebeband und Abdeckpapier oder Abdeckfolie

Bevor das Fahrzeug mit einem Staubbindetuch und Silikonentferner gesäubert wird, werden alle nicht zu lackierende Teile, Tür- und Haubenöffnungen mit Abdeckpapier oder Abdeckfolie und einem geeigneten Klebeband abgeklebt. Malerkrepp kann man verwenden. Empfehlenswert ist jedoch spezielles Abklebeband aus dem Fachhandel.

 

Zusätzlich zu diesen Materialien benötigt man noch eine persönliche Schutzausrüstung. Hierzu gehören:

Handschuhe

eine Staubmaske für die Schleifarbeiten

eine Lackiermaske

eine Schutzbrille

einen Ganzkörper-Lackieroverall

 

Wer sein Auto mit der Farbspritzpistole lackieren will, benötigt zusätzlich noch Mischbecher, Rührstäbe, ein Lacksieb sowie einen Messbecher zur Einstellung der Lack-Viskosität. Wenn man ausgebesserte Dellen und Roststellen überlackieren soll, ist zusätzlich eine Grundierung für die Reparaturstellen erforderlich.

 

Wie viel Lack braucht man für ein Auto?

Die für eine Komplettlackierung benötigte Lackmenge ist abhängig von der Größe des Fahrzeugs. Für Kleinwagen wie einen Smart oder VW Polo sollte mit 2 bis 3 Litern Farblack und ebenfalls 2 bis 3 Litern Klarlack zuzüglich Härter und Verdünnung gerechnet werden. Etwa jeweils 4 Liter Farblack und Klarlack werden für einen VW Golf oder eine BMW 3er Limousine benötigt. Für einen 3er BMW Touring oder einen VW Passat muss mit jeweils 5 Litern Farb- und Klarlack gerechnet werden. Die gleiche Menge wird auch für einen 5er BMW oder einen Mercedes der E-Klasse benötigt.

 

Welche Farbe ist am einfachsten zu lackieren?

Wenn man das Auto lackieren selber machen möchte, dann sind helle Uni-Autolacke ohne Metallic-Effekt wie Weiß oder Gelb am einfachsten zu lackieren. Etwas schwieriger wegen der gleichmäßigen Deckung sind dunklere Lacke wie Blau oder Schwarz. Metallic-Effekt-Lacke sind deutlich schwieriger zu lackieren. Insbesondere Silber ist ein problematischer Lack. Bei Silbermetallic muss der Farbauftrag absolut gleichmäßig sein. Sonst zeigen sich unschöne wolkenförmige Strukturen mit Farbschattierungen von einem sehr dunklen, fast schwarzen bis zu einem hellen Silber im Lack. Andere Metalliclacke sind jedoch auch nicht viel einfacher zu lackieren.

© GettyImages / RossHelen

Als am schwierigsten gelten Flip-Flop Lacke. Um mit diesen Lacken eine perfekte Autolackierung zu erzielen, bedarf es einiger Erfahrung und viel Übung im Umgang mit Farbspritzpistolen. Dir Teil- oder Komplettlackierung eines Autos mit Flip-Flop Lack ist wirklich nur etwas für Profis Erfahrung und viel Übung im Umgang mit Farbspritzpistolen. Dir Teil- oder Komplettlackierung eines Autos mit Flip-Flop Lack ist wirklich nur etwas für Profis.

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