Hydraulikfilter für LANDMASCHINEN

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Hydraulikfilter – Funktion

Fällt ein Hydraulikaggregat aus, liegt in rund 70 bis 80 Prozent der Fälle die Ursache in verschmutztem Hydrauliköl. Hydraulikfilter stellen sicher, dass so wenig Schmutzpartikel und Fremdkörper im Öl enthalten sind wie möglich. Diese Fremdkörper dringen von außen in das System ein oder entstehen innerhalb des Aggregats durch beispielsweise Abrieb. Häufig finden sich Sand, Metall, Lösungsmittel, Ruß, Luft und Wasser. Während Sand Reibung an den verschiedenen Komponenten des Aggregats verursachen könnte, besitzt Wasser keine Dicht- oder Schmiereigenschaften, wodurch Fehlfunktionen auftreten können.

Kommt es zu einer starken Verschmutzung des Hydrauliköls, beispielsweise durch eine defekte Dichtung, kann dies verheerende Folgen für das Hydrauliksystem haben. Das Aggregat kann durch Fremdpartikel im Öl einen Teil seiner Leistungsfähigkeit sowie Schmierfähigkeit verlieren. Auch die Eigenschaft, Wärme abzuführen, kann beeinträchtigt werden.

Aufbau von Hydraulikfiltern

Hydraulikfilter bestehen aus einem stabilen Gehäuse, meistens aus Aluminium, Guss oder Stahl. Entscheidend ist jedoch ihr Inneres: Als Medien werden Glasfasermaterialien, Cellulose, Edelstahldrahtgewebe sowie wasserabsorbierende Stoffe eingesetzt. Je nach Einsatzzweck des Systems kommen außerdem synthetische Medien zum Einsatz. Hochwertige Hydraulikfilter erreichen einen Abscheidegrad von bis zu 99,9 Prozent. Oftmals können die Filter-Medien manuell entnommen und erneuert werden.

Verschiedene Arten der Filterung

Bei Hydraulikfiltern wird zwischen zwei verschiedenen Arten unterschieden:

• Bei einem Oberflächenfilter oder Nominalfilter werden Schmutzpartikel direkt an der Oberfläche des Öls aufgefangen. Membranfilter sowie Filter mit Maschendraht, Metallkanten oder Tressengeweben zählen zu den typischen Oberflächenfiltern.
• Tiefenfilter punkten hingegen mit einer mehrlagigen Filterstruktur, durch die das Öl hindurchfließen muss. Zellulose, Glasfaservlies oder andere synthetische Medien fangen in einem Tiefenfilter Schmutzpartikel wie Ruß, Sand und Metallabriebe auf.

Weiterhin wird klassischerweise unterschieden zwischen:

• Saugfiltern
• Druckfiltern/Leitungsfiltern
• Rücklauffiltern
• Tank-Belüftungsfiltern
• Nebenstromfiltern

Insbesondere Niederdruckfilter werden in Hydraulikaggregaten häufig eingesetzt. Doch auch Hochdruck- sowie Mitteldruckfilter kommen in hydraulischen Systemen vor. Rücklauffilter befinden sich in der Rücklaufleitung des Systems. Sie reinigen die Hydraulikflüssigkeit, bevor diese in den Behälter zurückströmt. Nebenstromfilter hingegen filtern die im System enthaltene Hydraulikflüssigkeit in einem separaten Kreislauf. Auf diese Weise wird der Hauptstrom entlastet.

Reinheitsklasse ISO 4406

Grundsätzlich gilt, dass ein Hydraulikfilter so fein wie nötig, nicht jedoch wie möglich filtern sollte. Wie fein ist über die Reinheitsklasse des Öls geregelt, konkret im ISO-Reinheitscode 4406.

Der Code besteht aus drei Ziffern, die den Reinheitsgrad der Hydraulikflüssigkeit beschreiben. Die ersten beiden Ziffern geben den Wert der Messung bei Partikeln mit einer Größe von vier Mikrometern und größer wieder, die zweiten Ziffern für sechs Mikrometer und größer und die dritte Ziffer den Wert für Partikel mit 14 Mikrometer und größer. Je höher der Wert ist, desto niedriger ist der Reinheitsgrad des Öls. Für Servoventile mit engen Toleranzen gilt beispielsweise der Code 15/13/10, für Niederdrucksysteme der weniger strenge Code 26/24/20.

Hydraulikölfilter und Hydrauliköl wechseln

Neues Hydrauliköl ist werkseitig nicht rein und entspricht nicht den vorgegebenen ISO-Klassen. Während des Wechsels kann außerdem Luftfeuchtigkeit und Wasser in den jeweiligen Hydrauliktank eintreten. Aus diesem Grund sollte neues Öl immer vor der Befüllung gefiltert werden.

In welchen Intervallen Sie die Hydraulikflüssigkeit sowie den Hydraulikfilter wechseln sollten, wird vom Hersteller vorgeschrieben. In der Regel finden Sie im Handbuch Ihres Fahrzeugs hierzu Informationen, die in Betriebsstunden angegeben sind. Ob Ihr Öl bereits veraltet ist, können Sie unter anderem an der Farbe der Flüssigkeit ausmachen. Warme oder überhitzte Pumpen, Leitungen und Ventile sind ebenfalls ein Hinweis auf zu wenig oder verschmutztes Öl im System. Kontrollieren Sie den Ölstand sowie den Ölfilter regelmäßig, um Schäden vorzubeugen.

Sollten Sie einen neuen Hydraulikfilter benötigen, achten Sie bei der Bestellung auf die richtige Filterausführung, die passenden Durchmesser und die korrekte Höhe sowie auf die Indexnummer des Filters.

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