Wichtige Kraftstoffpumpe: Diese Tests sollten vor dem Austausch durchgeführt werden

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© hxdbzxy / Shutterstock

Die Kraftstoffpumpe sorgt für eine Versorgung der Einspritzanlage mit Benzin oder Diesel. Wie kann ein Defekt an dem wichtigen Bauteil erkannt werden?

Auch wenn die Autos immer zuverlässiger werden und mechanische Ursachen selten der Grund für eine Panne sind: Versagt die Kraftstoffpumpe ihren Dienst, steht das Fahrzeug in jedem Fall. Dabei können Sie mit vergleichsweise einfachen Mitteln selbst testen, ob die Pumpe die Ursache für die Panne darstellt.

 

Grundsätzlich gibt es zwei mögliche Fehlerursachen, die dafür sorgen, dass kein Kraftstoff mehr befördert wird oder der Druck nicht mehr ausreicht:

                    1. Die Kraftstoffpumpe wird nicht mehr mit Spannung versorgt

                    2. An der Kraftstoffpumpe selbst liegt ein Defekt vor

Zunächst sollte deshalb die elektrische Anlage auf Funktionsfähigkeit überprüft werden. Die Suche nach Fehlern beginnt bei der Überprüfung der Sicherung. Sie finden im Benutzerhandbuch zum Wagen eine Übersicht über die Sicherungsnummern, sodass die Absicherung für die Kraftstoffpumpe schnell gefunden werden sollte. Ist die Sicherung durchgebrannt, muss sie gegen eine neue Sicherung mit gleicher Ampère-Zahl ausgetauscht werden. Keinesfalls sollte eine stärkere Sicherung verbaut werden. Sonst besteht das Risiko, dass die Sicherung nicht mehr länger die Sollbruchstelle in dem Stromkreis bleibt und stattdessen die Kraftstoffpumpe selbst beschädigt wird. Brennt auch die neue Sicherung schnell durch, sollte die Ursache durch eine Fachwerkstatt untersucht werden. Hier können Beschädigungen an der Kabelisolierung, am Relais oder der Pumpe selbst die Ursache für den zu großen Stromfluss sein.

Spannung an der Pumpe überprüfen

Weiterhin sollten Sie mit einem Multimeter überprüfen, ob überhaupt Spannung an der Pumpe anliegt. Dabei sollten Sie darauf achten, dass mehr als 12 Volt Spannung an der Pumpe gemessen werden können – niedrigere Werte deuten auf einen Verlust in Folge korrodierter Kabel oder Anschlüsse hin. Wichtig dabei: Der Spannungsabfall kann auch seine Ursache in der Minusleitung haben; das Voltmeter muss also mit beiden Messspitzen an der Kraftstoffpumpe messen. Führen die Messungen zu keinem Ergebnis und die Pumpe arbeitet nicht, sollte das Bauteil selbst ausgetauscht werden.

Arbeitet die Kraftstoffpumpe noch, kann trotzdem ein Defekt vorliegen. Vor allem Aussetzer bei hoher Belastung wie beispielsweise Beschleunigungsvorgängen oder Bergfahrten deuten allerdings auf einen möglicherweise zu geringen Förderdruck hin. Bevor hier weitere Tests durchgeführt werden, sollten Sie den Kraftstofffilter austauschen, um eine zusätzliche Fehlerursache auszuschließen.

Drucktest entlarvt schwächelnde Kraftstoffpumpe

Danach sollte ein Drucktest durchgeführt werden. Dafür benötigen Sie ein Prüfgerät, welches Sie für ca. 20 bis 30 Euro im Handel erwerben können. Alternativ kann der Druckprüfer auch in einer Werkstatt geliehen werden. Das Gerät wird dabei in an das Gehäuse des Kraftstofffilters angeschlossen. Für diesen Test wird eine weitere Person benötigt, die den Motor durchdreht – was ausschließlich über den Anlasser geschieht, sofern das Fahrzeug nicht mehr startet. Der Pumpdruck ist allerdings drehzahlabhängig, sodass ein geringerer Wert bei der Prüfung über den Anlasser nicht überraschen sollte. Hier ist es ausreichend, wenn das Messgerät überhaupt einen Wert ausgibt. Weiterhin kann die Fördermenge überprüft werden. Die Pumpe sollte als groben Anhaltspunkt nach einer Betriebsdauer von 15 Sekunden eine Kraftstoffmenge von rund 375 cm³, also 0,375 Litern, in ein kraftstofffestes Gefäß pumpen können. Ist dies nicht der Fall, kann ein Defekt die Ursache sein. Ansonsten sollten die Druckangaben des Benutzerhandbuchs erreicht werden – andernfalls gehört die Kraftstoffpumpe ausgetauscht. Der Austausch selbst ist keine große Herausforderung. Dabei ist der Neukauf der Pumpe anzuraten, weil bei einem Gebrauchtteil ein ähnlicher Defekt nicht ausgeschlossen werden kann. In diesem Fall würde die Fehlersuche weitergehen, was unnötigerweise viel Zeit und Nerven kostet.