Regelmäßig Autobatterie laden: Langes Leben für den Stromspeicher

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Autobatterie laden
© GettyImages / CatLane

Bei typischen Saison- oder Lieberhaberfahrzeugen sollten Sie daran denken, die Autobatterie regelmäßig zu laden. Andernfalls kann es passieren, dass der Akku durch eine Tiefenentladung nachhaltig geschädigt wird und ausgetauscht werden muss. Damit das Auto stets startklar bleibt und der Batterie ein langes Leben vergönnt ist, muss man einige Dinge beachten.

 

Wann das Laden der Autobatterie notwendig wird

Dass vor einigen Jahrzehnten in den Wintermonaten noch durchaus gebräuchliche Ausbauen und Laden der Autobatterie ist heute aus dem Alltag verschwunden. Die Lichtmaschine eines modernen Fahrzeugs liegt die Batterie in einer solchen Geschwindigkeit, dass die Energiereserven selbst bei vielen genutzten Verbrauchern noch ausreichen. In bestimmten Situationen kann der Akku trotzdem ermüden. Häufige Kurzstreckenfahrten sorgen dafür, dass die Batterie insbesondere beim Start durch den Anlasser stark belastet wird, aufgrund der dann folgenden kurzen Fahrstrecke aber nicht mehr ausreicht nach geladen werden kann. Ebenso können längere Standzeiten von einigen Wochen oder gar Monaten dafür sorgen, dass das eigene Fahrzeug nicht mehr ohne weiteres startet. Um diese Situation zu vermeiden, sollte die Autobatterie mindestens einmal im Monat voll aufgeladen werden.

 

Autobatterie nach wie vor Pannenursache Nummer 1

Problematisch am Ausfall der Batterie ist nicht nur der dann notwendige Neukauf, sondern häufig auch der Zeitpunkt: Bei niedrigen Temperaturen sinkt die Leistung der Batterie, zudem erhöht sich der Anlasserwiderstand aufgrund des zähen Motoröls. Es ist daher kein Zufall, dass sich eine defekte oder entladene Batterie zumeist dann zeigt, wenn Sie sich morgens auf dem Weg zur Arbeit machen wollen. Seit Jahren schon ist die Autobatterie mit einigem Abstand häufigste Ursache für Fahrzeugpannen.

 

Autobatterie zum Laden ausbauen?

Wenn Sie Ihr Auto am Straßenrand parken, muss man die Batterie natürlich in jedem Fall aus dem Fahrzeug ausbauen. Sofern der Stellplatz des Autos mit Strom versorgt ist, kann man prinzipiell auch die eingebaute Batterie laden. Hierbei sollten Sie allerdings beachten, dass mögliche Spannungsspitzen des Ladegerätes, die für die Autobatterie selbst vollkommen unbedenklich sind, der Bordelektronik eines modernen Fahrzeugs schaden können. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen oder nur ein sehr einfaches Ladegerät besitzen, sollten Sie die Autobatterie zumindest für den Ladevorgang abklemmen. Sollten Sie die Batterie angeschlossen lassen, bietet dies neben dem geringeren Aufwand natürlich auch den weiteren Vorteil. Die Uhr des Fahrzeugs und weitere Einstellungen kann man nicht löschen.

Autobatterie
© GettyImages / joebelanger

Was beim Ausbau der Batterie zu beachten ist

Entscheiden Sie sich für den Batterieausbau, reicht ein herkömmlicher Steckschlüsselsatz in der Regel aus: Die meisten Fahrzeuge sind mit einer Halterung ausgestattet, die die Batterie am Fuß festhält. Mit der passenden Stecknuss, einer Verlängerung und einer Ratsche ist die Verbindung schnell gelöst. Einige Polklemmen lassen sich sogar ohne Werkzeug lösen, wenn nicht kommen Sie aber auch hier mit dem Steckschlüsselsatz weiter. Wichtig: Lösen Sie zuerst den schwarzen Minuspol, dann den roten Pluspol. Üblicherweise besitzen Autobatterien Haltegriffe, an denen Sie den Energiespeicher nach oben herausheben können.

 

Das richtige Ladegerät finden

Zum Laden benötigen Sie natürlich ein passendes Ladegerät. Mittlerweile sind selbst im niedrigen Preissegment intelligente Batterieladegeräte verfügbar, den Ladestrom selbstständig an die Batteriekapazität anpassen und bei einer vollgeladenen Autobatterie auf Erhaltungsladung umstellen. Einige Geräte ermöglichen zudem noch eine Diagnose und eine Entsulfatierung. Die Diagnose zum Batteriezustand ist kritisch zu sehen, weil die Ergebnisse recht ungenau sind. Auch die Entsulfatierung steht in der Kritik: Auf diese Weise sollen sich Kristalle von den Bleiplatten im Inneren der Batterie entfernen lassen, sodass die Leistungsfähigkeit wieder steigt. Umstritten ist aber, wie sehr sich die Lebensdauer auf diese Weise tatsächlich steigern lässt.

Ein größerer Akku mit einer Kapazität von 100Ah, wir beispielsweise in Dieselfahrzeugen verbaut wird, bräuchte bei einer Restkapazität von 20 Ah und einer Leistung des Ladegeräts von einem Ampere also rechnerisch 80 Stunden bis zur vollständigen Ladung – für ein regelmäßig genutztes Fahrzeug ist das kaum eine Option. Weiterhin sollten Sie die Akkutechnik des eigenen Fahrzeugs Bedenken: Ein moderner AGM-Akku, der in Autos mit Start Stopp Automatik verbaut wird, stellt höhere Ansprüche an das Ladegerät. Bei konventionellen Blei-Säure-Batterien spielen die genauen Spezifikationen hingegen nur eine untergeordnete Rolle. Andere Ladegeräte bieten einen besonderen Komfort, indem man den Anschluss an den Zigarettenanzünder ermöglicht. Auf diese Weise kann die Motorhaube gänzlich geschlossen bleiben. Hierbei sollten Sie allerdings vorher prüfen, ob man die Steckdose im Fahrzeug auch bei ausgeschalteter Zündung mit Strom versorgen kann. Ansonsten wird auch das Ladegerät keine Verbindung aufbauen können.

 

Der passende Ort zum Laden

Eine Garage ist üblicherweise optimal zum Laden der Batterie geeignet, sofern die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt fallen. Sie sollten außerdem beachten, dass konventionelle Autobatterien beim Ladevorgang gasen. Dieses Gas muss entweichen können, weshalb man möglicherweise vorhandene Verschlussstopfen von der Batterie entfernen muss. Außerdem sollte man die Räumlichkeiten entsprechend belüften.

 

Die richtige Pflege beim Wiedereinbau

Vor dem Wiedereinbau lohnt es sich, den Säurestand der Batterie zu überprüfen. Sofern es sich um eine konventionelle Blei-Säure-Batterie handelt, kann dafür entsprechende Verschlussstopfen herausdrehen. Durch destilliertes Wasser gleichen Sie den Flüssigkeitsverlust der Batteriesäure wieder aus. Danach befestigen Sie die Batteriepole wieder, wobei zuerst der Plus- und dann der Minuspol verbunden wird. Neben der Befestigung der Batterie sollten Sie die Pole jetzt noch mit Batteriepolfett behandeln, um Kontaktkorrosion zu verhindern.

Autobatterie aufladen
© GettyImages / GregorBister

Fazit: Regelmäßige Akkupflege erhöht die Lebensdauer

Eine Autobatterie besitzt eine Lebensdauer von etwa 5-6 Jahren – in Einzelfällen sind aber auch problemlos 8-10 Jahre möglich. Neben einer hohen Qualität der Batterie ist das regelmäßige Vollladen des Stromspeichers dafür maßgeblich. Wenn Sie dies nicht durch entsprechend lange Autofahrten sicherstellen können, sollte die Batterie regelmäßig durch ein geeignetes Ladegerät auf den maximalen Verstand gebracht werden. Durch zusätzliche Maßnahmen der Akkupflege sorgen Sie dafür, dass Sie sich auch bei niedrigen Temperaturen auf Ihr Auto verlassen können.